Führungswechsel bei der Polizeiinspektion Vohenstrauß

Vohenstrauß. Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent, Leiter der Polizeiinspektion Vohenstrauß, tritt mit Ablauf des Monats Oktober nach über 44-jährige Tätigkeit bei der Polizei in den Ruhestand. In einem Festakt im großen Sitzungssaal des Rathauses wurde er verabschiedet.

Polizeioberkommissar Dominik Plank (links) löst als Chef der Polizeiinspektion Vohenstrauß Ersten Polizeihauptkommissar Martin Zehent (rechts) ab. Polizeipräsident Thomas Schöniger vollzog mit der Überreichung der entsprechenden Urkunden den Wechsel. Foto: Walter Beyerlein

Polizeihauptkommissar Tobias Wirth, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Vohenstrauß begrüßte eingangs dieser Feststunde die zahlreichen Ehrengäste aus den Bereichen Politik auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, hochrangige Polizeibeamte, Kollegen und ehemaligen Kollegen. Selten dürfte eine Gästeliste so hochkarätig gewesen sein, wie bei der Verabschiedung Martin Zehents.

Wichtig aber und vor allem für Martin Zehent von größter Bedeutung, dass seine Söhne Michael, Maximilian und Florian mit seiner Partnerin Anna-Lena Stahl und sein Bruder, Erster Polizeihauptkommissar a.D. Josef Zehent mit anwesend waren und damit auch zum Ausdruck gekommen ist, wieviel die Familie für Martin Zehent bedeutet.

Foto: Walter Beyerlein

In seinem späteren Schlusswort hob Hauptkommissar Tobias Wirth die hervorragende Zusammenarbeit in der Polizeiinspektion Vohenstrauß hervor, mit der alle anstehenden Probleme bewältigt wurden. Dem Nachfolger Polizeioberkommissar Dominik Plank sicherte Tobias Wirth die gemeinsame Loyalität zu. Polizeipräsident Thomas Schöniger sprach angesichts der Zahl der Gäste und des großen Sitzungssaales im Vohenstraußer Rathaus als Ort für die Verabschiedungsfeier als würdigem Rahmen von einem „echten Staatsempfang“.

Der Polizeipräsident würdigte die Präsenz der Vertreter aus Politik, der Geistlichkeit, der Feuerwehren, der Kommunen und der Verwaltungsbehörden als Zeichen der Wertschätzung für Ersten Polizeihauptkommissar Martin Zehent und zugleich als Zeichen deren Verbundenheit zum Polizeipräsidium Oberpfalz und im Besonderen zur Polizeiinspektion Vohenstrauß.

Über ein Jahrzehnt Verantwortung in Vohenstrauß übernommen

Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent habe die Vohenstraußer Inspektion elf Jahre und ein Monat geleitet und sei mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Sicherheit von 29.000 Personen verantwortlich gewesen, sagte der Polizeipräsident. Im vergangenen Jahr habe die PI Vohenstrauß mit ihren 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 2.892 Straftaten bearbeiten müssen und dürfe mit Stolz auf eine hervorragende Aufklärungsarbeit von 89,3 Prozent verwiesen, betonte der Polizeipräsident. Diese Zahl bezeichnete der Polizeipräsident als Beleg einer ausgezeichneten Sicherheitslage und der besonders guten Arbeit in der PI Vohenstrauß, gebe zugleich aber auch Aufschluss zur Zusammenarbeit mit der Bevölkerung.

Ausführlich beschrieb der Polizeipräsident den Werdegang von Martin Zehent, Geburtsjahrgang 1962, der im Alter von 18 Jahren mit der Einstellung im mittleren Polizeidienst seine Laufbahn begonnen habe. Schöniger ließ dann die vielen unterschiedlichen Dienstposten Revue passieren, wozu auch das Amt als stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Fahndung in Waidhaus gehört. Die Besonderheit hier sei gewesen, dass der BruderJosef Zehent als Erster Polizeihauptkommissar sein Chef gewesen sei. Höhepunkt der beruflichen Laufbahn sei dann die Leitung der Polizeiinspektion Vohenstrauß ab Oktober 2013 gewesen.

Thomas Schöniger lockerte mit lustigen Bonmots über den ausscheidenden Dienststellenleiter seine Ansprache auf. So habe sich Martin Zehent als „Gärtner“ auf dem Grundstück der Polizeiinspektion betätigt, aber auch mit dem entsprechenden Gerät den Winterdienst mit der Schneeräumung erledigt, auch wenn „böse Zungen“ behaupten, dass anschließend das Schneeräumgerät defekt gewesen sei. Selbst für die Reinigung der Fenster sei sich Martin Zehent nicht zu schade gewesen.

Mit der offiziellen Überreichung der Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand und den Ruhestandsausweis beendete der Polizeipräsident seine in herzlichen Worten gehaltene Ansprache.

Nachfolger aus dem Landkreis

Anschließend stellte der Polizeipräsident den neuen Inspektionsleiter, Polizeioberkommissar Dominik Plank vor, der dieses Amt als Führungsbewährung für den Aufstieg in die vierte Qualifikationsebene voraussichtlich für ein halbes Jahr übernimmt. Der oberste Oberpfälzer Polizeibeamte beschrieb den beruflichen Werdegang Planks, der aus dem Landkreis Tirschenreuth stammt und sich bis jetzt in verschiedenen Polizeidienststellen mit unterschiedlichen Aufgaben hervorragend bewährt hat.

Dominik Plank ist 34 Jahre alt und hat gemeinsam mit Ehefrau Ramona eine kleine Tochter. Polizeipräsident Schöniger zeigte sich überzeugt, dass der neue Vohenstraußer Polizeichef die vor ihm liegenden Aufgaben meistern werde und hier auf die Unterstützung von Stellvertreter Tobias Wirth und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der PI zählen könne.

„Jahrelangen Sicherheitsarbeit“

Bürgermeister Andreas Wutzlhofer zeigte sich überzeugt, dass bei Ersten Polizeihauptkommissar Martin Zehent eine Wehmut über den Eintritt in den Ruhestand unübersehbar sei, weil damit ein 44-jähriger Berufsweg beendet werde. Zehent habe die Dienststelle mit Eifer, Engagement und einem unverwechselbaren Führungsstil geleitet, betonte Vohenstrauß´ Stadtoberhaupt. Das Gefühl der Sicherheit für die Menschen sei der Erfolg einer jahrelangen Sicherheitsarbeit. „Ihr alle seid unverzichtbare Stützen für die Sicherheit der Bürger, die Gemeinden und für die Region“.

Von Beginn an seine Funktion als Dienststellenleiter sei die hohe Kompetenz und kommunikative Einstellung Martin Zehents offenkundig geworden. „Er war nicht nur Dienststellenleiter, sondern Partner für die Menschen in der Region und die Kommunen“. Zudem habe Martin Zehent mit Weitsicht auch an die nachfolgenden Generationen gedacht, betonte der Bürgermeister.

„Mensch bleiben“

Landrat Andreas Meier zitierte aus der einstigen Fernsehserie „Polizeiinspektion 1“ die Worte „Mensch bleiben“ des damaligen Fernseh-Dienststellenleiters. Diese Worten seien wichtig, um die Arbeit bei der Polizei machen können. Eine klare Absage erteilte der Landrat den Angriffen auf Rettungs- und Einsatzkräfte. Gerade „besondere Einsatzlagen“ seien nicht mehr an Großstädte gebunden, betonte der Landrat.

Personalratsvorsitzender Christian Kiener bestätigte Martin Zehent eine Leitung der Polizeiinspektion mit „Leib und Seele“, der dieser Dienststelle seinen persönlichen Stempel aufgedrückt habe.

Dank an seine Frau

Zehent gedachte eingangs seiner Abschiedsrede mit offenen, ehrlichen Worten seiner im Jahr 2020 verstorbenen Ehefrau Christine, die er im Jahr 1982 kennengelernt habe. Ehefrau Christine sei für ihn immer eine treue Gefährtin gewesen, die ihm „die Hand gehalten habe“, wenn Frust und Enttäuschung aufkam.

Mit Stolz verwies Martin Zehent auf seine anwesenden drei Söhne. „Ohne Christine hätte ich meinen beruflichen Weg nicht so gehen können“. Martin Zehent blickte dann auf seinen beruflichen Weg zurück, der ihn in frühen Jahren auch in die unmittelbare Nähe von Franz Josef Strauß führte.

Unvergessen bei Martin Zehent die Ein- und Wertschätzung der Polizei durch Franz Josef Strauß. Dessen Grundsätze und Prinzipien zur Bayerischen Polizei würden ihm heute bei manchen Entscheidungen fehlen. Der Berufweg hat Martin Zehent auch zur WAA Wackersdorf, zur Rauschgiftkriminalität und vor allem auch zur guten Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Weiden und den Gerichten geführt. Er sei auch bei der Einführung der Schleierfahndung dabei gewesen, wo viele Herausforderungen, auch bei der Zusammenarbeit mit den tschechischen Dienststellen zu bewältigen waren.

„Versetzung des aufmüpfigen Polizei-Inspektionsleiters Vohenstrauß“

Ausführlich sprach Martin Zehent die Situation in „seiner“ Polizeiinspektion Vohenstrauß an, bei der er im Laufe seiner Dienstzeit einen Generationenwechsel erlebt habe. Die Zusammenarbeit mit den dreizehn Gemeinden und deren Bürgermeistern oder Bürgermeisterinnen nannte Martin Zehent „unbeschreiblich“. Er habe aber auch bei Google einen festen Platz, räumte Martin Zehent ein. Denn wer dort seinen Namen eingebe, erhalte die Auskunft „Versetzung des aufmüpfigen Polizei-Inspektionsleiters Vohenstrauß“. Als wichtigen Partner für die Dienststelle bezeichnete Martin Zehent den „Verein Bürger und Polizei“ in Vohenstrauß.

Und nach vielen Dankesworten, auch an MdB Albert Rupprecht und MdL Stephan Oetzinger, kommt Martin Zehent nochmals auf seine Familie zurück. Er dankte seinen Söhnen und Anna-Lena für den Halt und die Unterstützung nach dem Tod der Mutter und seiner Ehefrau Christine. Zusammenfassend spricht Martin Zehent von einer richtigen Berufwahl, die er vor über vier Jahrzehnten getroffen habe.

Seinem Nachfolger Dominik Plank wünschte er alles Gute für die bevorstehende Aufgabe. Polizeioberkommissar Dominik Plank sieht seine Aufgabe in der Erhaltung des Sicherheitslevels als besonders wichtig und somit auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Polizei zu erhalten. Die „Tanzlmusik“ des Polizeiorchesters Bayern umrahmte die Feststunde.

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