Flossenbürg feiert Partnerschaft mit Wervik

Flossenbürg. Eine belgische Reisegruppe aus der Partnerstadt Wervik wurde im Rathaus von Flossenbürg feierlich empfangen. Bürgermeister Thomas Meiler erläuterte die Entstehung der Partnerschaft, die 2018 offiziell besiegelt wurde, als Zeichen dafür, dass aus Feinden Freunde werden können.

Yves Durnez (Mitte) übersetzt den Dank von Kulturreferenten Masil Steven (rechts). Foto: Christina Rosner
Yves Durnez (Mitte) übersetzt den Dank von Kulturreferenten Masil Steven (rechts). Foto: Christina Rosner
1. Bürgermeister Thomas Meiler (links) begrüßt die belgische Reisegruppe im Rathaussaal. Foto: Christina Rosner
1. Bürgermeister Thomas Meiler (links) begrüßt die belgische Reisegruppe im Rathaussaal. Foto: Christina Rosner
von links: Marlies Meiler, 1. BGM Thomas Meiler, Yves Durnez, Masil Steven. Foto: Christina Rosner
von links: Marlies Meiler, 1. BGM Thomas Meiler, Yves Durnez, Masil Steven. Foto: Christina Rosner
Reisegruppe aus Wervik (Belgien) beim Empfang im Rathaus Flossenbürg. Foto: Christina Rosner
Reisegruppe aus Wervik (Belgien) beim Empfang im Rathaus Flossenbürg. Foto: Christina Rosner

Am Freitagabend fand im Sitzungssaal des Flossenbürger Rathauses ein festlicher, historischer und freundschaftlicher Empfang statt. Gemeinsam mit dem Kulturreferenten der belgischen Partnerstadt Wervik, Masil Steven, hatte Yves Durnez eine Reise für eine Gruppe aus Wervik und Geluweld nach Bayern organisiert. Für Yves Durnez, der wesentlich an der Entstehung der Partnerschaft zwischen Wervik und Flossenbürg beteiligt war und zugleich Mitglied im Kuratorium des Fördervereins KZ Gedenkstätte Flossenbürg ist, war ein Besuch der KZ Gedenkstätte in Flossenbürg eine Herzensangelegenheit.

Entstehung der Partnerschaft

Bürgermeister Thomas Meiler und der Flossenbürger Gemeinderat luden die Gäste aus der Partnerstadt zum Empfang ins Rathaus ein. In seiner Begrüßungsrede, die von Yves Durnez ins Flämische übersetzt wurde, erläuterte Meiler, wie es zu der Partnerschaft gekommen ist. Marcel Durnez, Vater von Yves, der mit seinen beiden Brüdern während der NS-Diktatur in Flossenbürg inhaftiert war, überlebte als Einziger der drei die KZ-Haft und trug das Anliegen der Städtepartnerschaft kurz vor seinem Tod persönlich bei einem Besuch von Thomas Meiler in Wervik an diesen heran.

Die offizielle Partnerschaft wurde im Jahr 2018, auf Beschluss der Bürgergremien beider, im Werviker Rathaus geschlossen. Leider erlebte Marcel Durnez dies nicht mehr. Meiler zeigte den Besuchern die offiziell gezeichnete Urkunde und wies auf die Schilder zur Partnerschaft an den Ortseingängen in Flossenbürg hin.

Aus Feinden werden Freunde

Mit dem Motto der Partnerschaft: „Aus Feinden werden Freunde – am Ende hat die Liebe und nicht der Hass gesiegt!“, wurde ein Zeichen in die Welt gesetzt, so Meiler. Die Zuhörer applaudierten spontan. Den belgischen Gästen erklärte Meiler anhand der Tafeln an den Wänden des Sitzungssaales die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung der Gemeinde von 948 bis heute. Erst letztes Jahr im Rahmen der 1075-Jahrfeier der Gemeinde wurden vier weitere Tafeln hinzugefügt.

Geschenke und Austausch

Kulturreferent und Reiseleiter, Masil Steven, bedankte sich für den Empfang, den Flossenbürg der Reisegruppe bereitete und überreichte dem Bürgermeister und seiner Frau Marlis Bier aus Wervik und Wein aus dem nahe Wervik gelegenen Weingebiet Ravenstein. Im Anschluss wurde gemeinsam mit Bier und Sekt auf dieses Treffen und auf die Freundschaft angestoßen.

Im lockeren Gespräch, in Französisch, Deutsch, Englisch, Flämisch und mit Übersetzungshilfen wurden noch einige Gedanken ausgetauscht. Nach Eintrag in das goldene Buch der Gemeinde Flossenbürg verabschiedeten sich die Gäste und kehrten zum Abendessen ins Restaurant Gaisweiher ein. Nach Übernachtung im Hotel in Marktredwitz stand am nächsten Tag noch ein Besuch der Nürnberger Altstadt und ein Besuch der Würzburger Festung Marienberg an.

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