Festnahme nach Überfall auf Autohändler in Neuhaus: DNA macht’s möglich

Windischeschenbach/Weiden. Die Staatsanwaltschaft bestätigt die Festnahme eines mutmaßlichen Räubers. Er soll mit Komplizen im März 2023 einen Autohändler und seine Partnerin im Gewerbegebiet Neuhaus überfallen haben.

Überfall Neuhaus
Ein Mann und seine Lebensgefährtin wurden in ihrem Wohnhaus im Gewerbepark im März 2023 von mehreren Männern ausgeraubt. Foto: NEWS5 / Wellenhöfer

Nach Auskunft von Wolfgang Voit, Sprecher der Staatsanwaltschaft Weiden, handelt es sich um einen 34-jährigen Moldawier. Er wurde bereits am 14. März aus den Benelux-Staaten ausgeliefert. Aus ermittlungstaktischen Gründen bestätigte Voit die Festnahme erst jetzt.

DNA-Treffer per Europol

Nach der Vorführung vor den Haftrichter am Amtsgericht Weiden befindet sich der 34-Jährige jetzt in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Weiden in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft laufen. Dem Osteuropäer soll auch dann der Prozess gemacht werden, wenn keine weiteren Tatverdächtigen ins Netz gehen.

Der Fahndungserfolg beruht nach Auskunft von Voit auf einem DNA-Treffer. Der Spurensicherung der Kriminalpolizei war es gelungen, am Tatort DNA zu sichern, obwohl die Täter vollkommen vermummt in das Haus eingedrungen waren. Der unbekannte Tatverdächtige wurde europaweit zur Fahndung ausgeschrieben, die DNA in der Datenbank von Europol hinterlegt. Im März kam es zur Festnahme in den Benelux-Staaten.

Vermutlich fünf vermummte Männer

Der Überfall am 6. März 2023 gegen 19.30 Uhr war der Alptraum jeden Geschäftsinhabers: Der Autohändler und seine Lebensgefährtin waren von vermutlich fünf maskierten Männern überfallen worden. Sie wurden ins Haus gedrängt, gefesselt und bedroht. Der 35-jährige Inhaber wurde zum Öffnen des Tresors gezwungen. Die Beute: ein hoher fünfstelliger Betrag, Gold und Schmuck.

Erst nach etwa einer Stunde hatte sich das Paar aus der Fesselung befreien können und rief die Polizei. Es wurde sofort eine umfangreiche Fahndung durchgeführt, die jedoch zunächst ohne Ergebnis blieb. Laut den ersten Befragungen handelte es sich um mehrere Männer mit normaler Statur. Einer sprach Deutsch mit ausländischem Akzent, sie waren dunkel gekleidet und vermummt.

Parallelen zum „Rio“-Raub

Es gibt Parallelen zum Rio-Raub. Zum einen ist auch dieser Tatverdächtige moldawischer Staatsangehöriger. Zum Zweiten war es auch nach dem schweren Raub an einem Ehepaar in Grafenwöhr die Spurensicherung, die zum Durchbruch führte.

2016 hatten vier vermummte Männer ein betagtes Paar (80 und 89) im Wohnhaus in Grafenwöhr brutal überfallen. Zwei Moldawier wurden 2018 und 2020 am Landgericht Weiden zu zehn beziehungsweise siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Zwei weitere Tatverdächtige gingen der Polizei im Februar 2024 bei einer Grenzkontrolle zwischen Moldawien und Rumänien ins Netz. Auch für sie waren DNA und europäische Haftbefehle hinterlegt.

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