Ex-Mitarbeiter von Lippert machen mit Thermoplan weiter
Pressath. Zumindest für einen Teil der Mitarbeiter des insolventen Maschinenbauunternehmens Lippert in Pressath geht es weiter. In der Bahnhofstraße 17 in Pressath hat die Firma Thermoplan aus Olching eine Betriebsstätte eröffnet.

Dazu ist eine ehemalige Physiotherapiepraxis neben dem Kfz-Meisterbetrieb Schreyer in Büroräume umgebaut worden. Die ersten Konstrukteure sitzen schon an den Monitoren. Nächste Woche stößt der Vertrieb dazu. Der Personalstamm soll bis 1. September sukzessive auf zunächst 20 Mitarbeiter aufgebaut werden.
Nach Auskunft von Thermoplan-Geschäftsführer Christian Nether waren 80 Prozent davon schon über 20 oder gar 30 Jahre bei Lippert beschäftigt. „Wir konnten sehr langjährige Mitarbeiter gewinnen, die ihr Herzblut weiter hineinstecken werden.“ Tatsächlich wäre es für die Ex-Lippertianer kein Problem gewesen, in anderen Unternehmen unterzukommen. Aber sie wollten im Team weitermachen. Am Pfingstmontag hatte sich Mittelständler Nether den Mitarbeitern vorgestellt.
Gebot zu niedrig
„Pressath ist als komplett eigene Einheit startklar“, sagt Nether. Hauptsitz der Firma bleibe in Olching bei München. Eine weitere Betriebsstätte befindet sich bei Paderborn. Mit Pressath wird der dritte Standort eröffnet. Die Firmenräume in der Bahnhofstraße sind „Plan B“. Nether hatte beim Insolvenzverwalter um den Lippert-Standort und die Patente mitgeboten. „Aber offenbar zu niedrig.“ Mehr will er dazu nicht sagen.
Thermoplan will mit der Mannschaft in Pressath all das anbieten, was Lippert auch im Portfolio hatte: Anlagenbau für Porzellan, Sanitär, Feinkeramik, technische Keramik und feuerfeste Keramik. Thermoplan Olching kommt aus der Grobkeramik. „Damit haben wir jetzt alle keramischen Sparten im Angebot.“
Ziel: weiter wachsen
Erklärtes Ziel sei, in Pressath weiter zu wachsen. Die Räume sind als Übergangslösung gedacht, mittelfristig werde man mehr Platz brauchen. Ziel ist der Aufbau einer Fertigung im nächsten Jahr. Den Mitarbeitern, die jetzt schon vor Ort sind, ist es ein Anliegen zu betonen, dass die früheren Kollegen nicht vergessen sind. Der weitere Aufbau der Belegschaft ist erklärtes Ziel.
Familie Schug, die letzten Besitzer des Familienunternehmens Lippert, unterstützt den Neustart ihrer Ehemaligen ausdrücklich.
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