Eslarner Unternehmer gründen IG gegen Kläranlagenkosten

Eslarn. Unternehmer gründeten die Interessensgemeinschaft "Pro Eslarn" und reichten einen Bürgerantrag mit 70 Unterschriften ein, um ihre Bedenken bezüglich der hohen Kosten und der Priorisierung von Bauprojekten, insbesondere der Kläranlage, anzusprechen. Der Bürgermeister lehnte ein Treffen dazu ab, stattliche Beträge für Bürger durch Projekte wie Gästehaus, Feuerwehrhaus und Brennerstraße sorgen für Unmut. Der Bürgerantrag fordert unter anderem eine gerechtere Kostenverteilung für die Kläranlage, deren Verzögerung und Preissteigerungen kritisiert werden.

Die Unternehmer Norbert Karl, Ludwig Bauriedl und Josef Bauriedl (v.l.) besprechen den Bürgerantrag gemeinsam vor der Abgabe. Foto: Karl Ziegler

Unternehmer in Eslarn haben eine Interessensgemeinschaft mit dem Namen „Pro Eslarn“ gegründet und einen Bürgerantrag an die Gemeinde eingereicht. Der Bürgerantrag, unterstützt durch 70 Unterschriften, zielt darauf ab, die Sorgen und Nöte der örtlichen Unternehmerschaft bezüglich der Berechnung und der Beiträge zur Kläranlage anzusprechen. Die Gründung erfolgte in einer Versammlung im Gasthaus „Dainsn“, zu der 21 Vertreter der Unternehmerschaft erschienen sind.

Die Gründe hinter der Gründung

Ein zentraler Anlass für die Bildung der Interessengemeinschaft war die Ablehnung eines „runden Tisches“ durch den Bürgermeister Reiner Gäbl, was die Unternehmer als Chance zur Direktkommunikation über ihre Bedenken gesehen hatten. „Wir wollten eigentlich nur mit dem Bürgermeister und den Markträten über die Berechnung und Beiträge zur Kläranlage reden und unsere Anliegen vorbringen“, erklärt Ludwig Bauriedl von der BAS. Die Absage des Treffens führte zur Entschlossenheit, alternative Wege zu suchen, um ihre Anliegen geltend zu machen.

Der Bürgerantrag und seine Ziele

Neben der Gründung der Interessensgemeinschaft wurde ein Bürgerantrag formuliert, der die Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation beschreibt. Der Antrag, der die Marktgemeinde auffordert, die Berechnungen und Beiträge zur Kläranlage zu überdenken und möglicherweise anzupassen, spiegelt eine breite Sorge in der Gemeinschaft wider. Der Bürgermeister verwies auf frühere Aussagen und Präsentationen in der Bürgerversammlung und bestätigte, dass der Antrag im Marktgemeinderat besprochen werde.

Einigkeit und weitere Schritte

In einer ausführlichen Debatte wurde einstimmig die Interessengemeinschaft „Pro Eslarn“ ins Leben gerufen. Die Hoffnung der Unternehmer liegt nun auf einem gemeinsamen Erfolg ihres Anliegens im Interesse der Gemeinde. Als Vertreter der neuen IG wurden Ludwig Bauriedl, Josef Bauriedl und Norbert Karl gewählt, mit Fabian Bauriedl und Herbert Dippl als Stellvertreter.

Gemeindliche Projekte unter der Lupe

In der Versammlung der Unternehmer standen auch die hohen Ausgaben von mehreren Millionen Euro für das Gästehaus, Feuerwehrhaus und der Brennerstraße zur Diskussion. Sie bemängeln eine fehlende Transparenz und offene Kommunikation über Kosten und Preissteigerungen dieser Projekte vonseiten der Gemeinde. Des Weiteren weisen sie auf die Prioritätensetzung der Gemeinde hin, die ihrer Meinung nach andere Projekte vor der Kläranlage angegangen sind, was letztendlich zu enormen Kostensteigerungen geführt hat.

Die Gründung einer Initiative zur Wahrnehmung der eigenen Interessen halte Bürgermeister Reiner Gäbl für legitim und stellte dazu fest, dass die Kläranlage ein Teil der Entwässerungsanlage im Sinne des Kommunalabgabengesetztes ist und „als solche von den Benutzern zu finanzieren sei“.

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1 Kommentare

Hans - 28.05.2024

Habe ich dies richtig verstanden, dass die Unternehmer hier eine Umlage deren aufgrund höherer Abwassereinleitung berechtigt höheren Belastung für den Neubau der Kläranlage auf alle Privathaushalte wollen???? Dies klingt ja so, als ob ich für den Fahrer eines Luxus-Pkw einen Teil der Versicherung und des Unterhalts übernehmen soll, damit sich dieser Fahrer den Luxus-Pkw besser leisten kann.