Eslarner Musikwelt trauert um leidenschaftlichen Musiker Rolf Karl
Eslarn. Der leidenschaftliche Musiker Rolf Karl verstarb mit 87 Jahren im Klinikum Weiden. Die Musikwelt in und um Eslarn trauert um einen passionierten Musiker.

Die Nachricht vom Tod des beliebten Eslarners und leidenschaftlichen Musikers Rolf Karl löste in und um Eslarn große Betroffenheit aus. Der Eslarner verstarb nach längerem Aufenthalt mit 87 Jahren im Klinikum Weiden. Im Rahmen des Trauergottesdienstes, den der Kirchenchor umrahmte, ließ Kaplan Basil das bewegte Leben des Verstorbenen noch einmal Revue passieren. Die Wiege von Rolf Karl stand am 13. Juli 1936 in Zwickau in Sachsen, wohin es die Familie berufsbedingt zog.
Nach seinem ersten Schuljahr in Sachsen zog es die Mutter Maria Karl zurück nach Eslarn. Sein Vater Hans-Johann Karl musste im Herbst 1944 in den Krieg und wurde 1945 an der russischen Front als vermisst gemeldet. In Eslarn begann Rolf Karl 1943 eine Ausbildung als Werkzeugmacher und war 25 Jahre als handwerklich versierter Hausmeister im Ferienheim des Rot-Kreuz-Hauses in Pleystein beschäftigt. In Eslarn heiratete er am 21. November 1960 Emma Wild und beide erfüllten sich in der Brennerstraße mit dem Bau eines Wohnhauses einen Wunschtraum.
Ein Leben für die Musik
Der ganze Stolz des Ehepaars waren die Geburten von Sohn Stephan und Tochter Christl, der Enkelkinder Matthias, Lukas, Raphael und Anna und nicht zuletzt von Urenkelin Fritzi. Als leidenschaftlicher Musiker wechselte er das Handwerk mit dem Musizieren und lernte bereits als Junge bei seinem Lehrmeister „Schmid Wenzl“ wie sein Vater das Trompetenspielen. „Bei Wind und Wetter machte er sich zu Fuß mit seinem Instrument auf den Weg zum Musikunterricht zur Tillyschanze“, erinnerte sich Sohn Stephan.
Die Liebe zur Musik führte den Trompetenspieler zwei Jahre zur Big-Band, die in den Zirkuszelten von Althof und Fischer, sowie dem englischen Circus Williams für musikalische Unterhaltung sorgte. In der Freizeit spielte Rolf Karl in mehreren Musikgruppen, unter anderem in der Blaskapelle von Max Schmid (Pressl Max), der Eslarner Blasmusik und Tanzkapelle Hans Thoma in Weiden. Er war musikalischer Leiter der Big Sound Band und der Eslarner Schlossbergkapelle. Bei beiden Kapellen konnte er durch seine Exaktheit und Strenge die Leistung der Musikgruppe steigern. Eine seiner vielen Lieblingsmelodien war „Böhmischer Wind“ von Ernst Mosch und „Türkischer Marsch“ von W.A. Mozart.
Brennholzmachen als weitere Leidenschaft
Im Ruhestand entdeckte er neben seinem musikalischen Hobby mit dem Brennholzmachen im Wald eine weitere Leidenschaft. Mit seinem Jeep machte er sich in den Wald auf den Weg und verbrachte dort viele Stunden. Viele erinnern sich auch an seinen treuen Begleiter, den Golden Retriever „Asco“. Das Ehepaar Karl nahm als gläubige Katholiken regelmäßig an jedem Sonntag an den Heiligen Messen teil. Wegen einer schweren Krankheit musste er drei Wochen im Krankenhaus verweilen, wo er laut Ehefrau Emma und Sohn Stephan des Öfteren von seinen Lieblingsbeschäftigungen Musik und Wald erzählte. „Der Wald war halt meins“, war ein häufiger Ausspruch.
Seine Liebe galt jedoch bis zu seinem Tod der Familie. Am frühen Morgen des 16. April 2024 verstarb Rolf Karl im Alter von 87 Jahren. „Wir haben es in der Lesung gehört: Um den Thron des Lammes sind die vier Lebewesen versammelt und die vierundzwanzig Ältesten, die allesamt Harfen tragen und ein neues Lied singen. Vielleicht bekommen wir dort alle ein Musikinstrument anvertraut und lernen in der himmlischen Musikschule neue herrliche Melodien“, predigte Kaplan Basil.
Viele Musiker verabschieden sich
Zum letzten Geleit zum und am Friedhof versammelten sich für ihren langjährigen Musikfreund „Rolf“ die kompletten Musikerinnen und Musiker der Blasmusik „Schlossberger“. Die Familie Karl dankte dem Krankenhausteam für die vorbildliche Betreuung, Kaplan Basil für die tröstenden Worte, dem Kirchenchor und den Schlossbergern für die musikalische Umrahmung und allen für ihre Beileidswünsche. Eine bleibende Erinnerung an seinen Vater ist laut Stephan Karl das von der Arbeiterwohlfahrt illustrierte Büchlein „Music is My Life“ und ein von Sohn Stephan mit Mutter Emma verfasster Lebenslauf. Das Talent seines Vaters übernahm Stephan Karl als leidenschaftlicher Musiker und Musiklehrer.
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