Erfolgreiche 25. Panoramatour
Am Sonntag, 30. Juni konnte der Veranstalter der Panoramatour, der RSV Concordia Windischeschenbach, 1115 Radbegeisterte in Windischeschenbach willkommen heißen.

Alle angebotenen Strecken wurden sehr gut angenommen, die meisten hatten sich für die Tour C mit 105 Kilometer entschieden. Rund 100 Radsportler hatten sich für die Marathonstrecke mit 224 Kilometer angemeldet, Christian Träger bewältigte diese am schnellsten. Den jüngsten auf der Strecke befindlichen Teilnehmer gab es auf der Familienstrecke: Er ist gerade mal zwei Jahre alt. Manche Familien mit schon etwas älteren Kindern bewältigten sogar 43 Kilometer.
Aus Baden-Württemberg war ein treuer Fan der Panoramatour angereist. Nach 19-maliger Bewältigung der Marathonstrecke entschied er sich dieses Mal aus Altergründen, er ist inzwischen 83 Jahre alt, für die kürze Strecke B mit immer noch 156 Kilometern. Wie ein paar andere, nimmt er die Veranstaltung zum Anlass, ein paar Tage in der Gegend zu bleiben. Eine gelungene Premiere hatte die Gravelstrecke, die im Gegensatz zu den beiden Mountainbiketouren nicht ausgeschildert worden war.
Großes Lob der Teilnehmer
Die Veranstalter durften sich über ein sehr positives Feedback der Teilnehmer freuen. Viele lobten die persönliche Atmosphäre und hielten sich zum Teil noch sehr lange im Zielbereich auf. Nach dem Genuss der herrlichen Landschaft des Oberpfälzer Waldes ließen sie bei leckerem Essen und kühlen Getränken das Erlebte Revue passieren und versicherten, bei der nächstjährigen Panoramatour wieder teilzunehmen. Die Erinnerung an diesjährige Tour wird bei vielen das Jubiläumstrikot lange wach erhalten.
Der Wettergott meinte es zudem im Großen und Ganzen gut: Nur auf wenigen Kilometern wurden diejenigen, die um 7 Uhr gestartet waren, nass. Gegen Mittag musste man sich zum Teil gegen den Wind stemmen, aber die zunächst angekündigten Regenmengen für den Nachmittag blieben zum Glück aus. Besonderes freute es die Verantwortlichen und Vorsitzenden Heinz Uhl, dass bei der Jubiläumsveranstaltung wieder alle gesund das Ziel erreichten.
Historischer Rückblick zu den Anfängen
Anlässlich der 25. Panoramatour soll auch an deren Anfänge erinnert werden. Am 06. Juni 1999 fand die erste Panoramatour statt. Als deren Gründungsvater gilt Hermann Ellert, dessen Grundideen bis heute die Tour prägen. Daher wurde er von manchem als „Panorama-Hermann“ bezeichnet. Zahlreiche Teilnahmen an großen Radveranstaltungen in Österreich und Italien motivierten ihn und eine Gruppe der Concordia Windischeschenbach, Vergleichbares in der nördlichen Oberpfalz zu organisieren. Schnell fand sich eine Gruppe, die bereit war, ihn dabei zu unterstützen. Ziel war es, eine Radveranstaltung ins Leben zu rufen, welche die schöne Gegend der beiden Landkreise Tirschenreuth und Neustadt/Waldnaab erleben lässt, etwa den Steinwald oder die Silberhütte.
Erste Panaromatour begeistert 715 Radler
Die Touren sollten auf die „Dächer der Oberpfalz“ führen und einen guten Panoramablick gewähren. So stand auch gleich der Name der neuen Radveranstaltung fest: „Panaromatour“. In seinem Grußwort schrieb Hermann Ellert 1999: „Erlebe das Gefühl der freien Bewegung in einer schönen Landschaft, genieße die Aussichten in einer hügeligen Gegend, die man auch die Steinpfalz nennt, auch wenn dem Radfahrer manchmal der Böhmische Wind‘ ins Gesicht pfeift.“
Bereits bei der ersten Ausgabe, die man bereits bundesweit ausschrieb, konnten die Teilnehmer zwischen vier verschiedenen Streckenlängen wählen. Die Tour A führte sie mit 210 km unter anderem zur Kappl und über die Silberhütte nach Flossenbürg. 140 km hatte man bei der Tour B, 100 km bei der Tour C und 45 km bei der Tour D zurückzulegen. 715 Radler starteten bei der ersten Veranstaltung und sie durften ein „Panorama-T-Shirt“ mit nach Hause nehmen.
Preisleistungsverhältnis unschlagbar
Über die Jahre wuchsen stetig die Anmeldezahlen, da sich die Panoramatour überregional einen sehr guten Ruf erarbeitet hatte. Das Preisleistungsverhältnis gilt bis heute als unschlagbar. Lange beinhalte die Startgebühr ein radsportspezifisches Kleidungsstück und Gutscheine für ein Essen und Getränk im Ziel. Teilnehmer genießen neben der einmaligen Landschaft seit der ersten Panoramatour die hervorragende Verpflegung während der Touren und vor allem den Zoigl in Falkenberg. All diese Faktoren trugen neben der unermüdlichen Arbeit von Hermann Ellert und seinem Team zum wirtschaftlichen Erfolg der Panoramatourveranstaltungen bei.
Zeitweise bis zu 2.000 Teilnehmer
Schnell erkannte man die Bedeutung Werbung und Gewinnung von Sponsoren, so dass man bis heute von den Radsportbegeisterten eine vergleichsweise günstige Teilnahmegebühr verlangen kann. Zeitweise konnte man fast 2.000 Radsportfreunde willkommen heißen.
Im Vergleich zu heute waren manche Arbeiten für die Organisatoren der ersten Veranstaltungen noch viel beschwerlicher. So gab es kein Computerprogramm, über das sich die Teilnehmer anmelden konnten. Jedem Gemeldeten – dem Werbeflyer war eine Anmeldekarte beigefügt, die man auf dem Postweg nach Windischeschenbach schickte – musste daher eine Startnummer zugewiesen oder der Geldeingang kontrolliert werden. Überwies jemand für mehrere Personen, musste man die Zahlung entsprechend zuordnen.
Junikälte stellt Radfahrer auf die Probe
Für einige Teilnehmer in schlechter Erinnerung blieb wohl eine Tour knapp nach der Jahrtausendwende: Es war so trotz Veranstaltungstermin Ende Juni so kalt, dass einige mit blau gefrorenen Fingern das Ziel erreichten oder sich halb erfroren auf der Strecke abholen ließen.
Nudelparty und Helferfeste
Gerne denkt man sich allerdings an die Helferfeste, die lange eine Woche nach der Tour im Gasthaus „Weißer Schwan“ stattfanden. In geselliger Runde ließ man bei gutem Essen die letzte Veranstaltung Revue passieren und schmiedete Pläne für die nächste. Lange genoss der eine oder andere am Vortag der Tour die Nudelparty am Schafferhof in Neuhaus und fürchtete am Ende – die Nudelportionen waren nicht der Grund – um seine sportliche Leistung bei der Panoramatour. Einige Jahre nutzen ein einige Rennradler die Panoramatour als eine Art Rennen. Animiert wurden sie dazu durch ein Führungsfahrzeug, in dem Pressevertreter mitfuhren.
Starkes Team
Unter Leitung von Vorstand Heinz Uhl mit seinem Team wurde die Tour ständig nach den Bedürfnissen der Teilnehmer ausgerichtet und verbessert. Über die Jahre konnte man immer wieder Spitzensportler bei der Panoramatour begrüßen. Neben lokalen Größen wie Adelheid Schütz, Gerd Schönfelder und Erik Frenzel genossen auch überregionale Sportasse wie Terence Weber, Anne Terpstra oder Sonja Tajsich die anspruchsvollen Touren durch den Oberpfälzer Wald. 2024 freut man sich, die 25. Panoramatour durchführen zu können und keine schweren Unfälle während der gesamten Jahre gehabt zu haben. Nur ein tragischer Todesfall überschattet die Geschichte.
Herausforderungen der Panoramatour
Nur 2020 mussten die Radsportbegeisterten gänzlich auf die Panoramatour verzichten. Vieles hatten die Organisatoren schon vorbereitet, aber die Coronapandemie verhinderte die Veranstaltung. Im Folgejahr machte man das Beste aus den Umständen und bot an, coronakonform die Landschaft der nördlichen Oberpfalz zu genießen. Sowohl Rennradfahrer als auch Mountainbikefahrer erhielten nach Anmeldung einen entsprechenden gps-Track und konnten anschließend ihre Leistung in eine Ergebnisliste hochladen. Bei der Panoramatour light 2022 gab es wieder Massenstarts, aber ein deutlich reduziertes Streckenangebot. Schmerzlich vermissten viele Teilnehmer damals den Zoigl in der Verpflegung Falkenberg.
Teilnehmer aus aller Welt
Bemerkenswert war 2008 die Leistung eines Zehnjährigen: Zusammen mit seiner Mutter meisterte er die 100 km der Tour C. Bei dieser 10. Jubiläumsausgabe war der Zuspruch so groß, dass sogar das Erinnerungsgeschenk ausging und nachgesendet werden musste, zum Teil auch an internationale Gäste. Während all der Jahre ließen sich viele Radfahrer aus anderen Nationen vom Panorama des Oberpfälzer Waldes begeistern. Neben dem nahen Tschechien wurden unter anderem schon Gäste aus Schweden begrüßt.
Angebot weiterer Strecken
Die Veränderungen im Radsport spiegeln sich im Tourenangebot wider. Beschränkte man sich anfangs auf Straßenstrecken ergänzte man diese vor einigen Jahren um Angebote für Mountainbike-Fahrer. Um schon die Jüngsten für das Radfahren zu begeistern, führte man eine Kinder- bzw. Familienstrecke mit deutlich reduzierter Distanz von rund 20 km ein. 2024 gab es erstmals eine Gravelstrecke und eine 70 km Runde war ein attraktives Angebot, insbesondere für eBiker.
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