Ein 60 Tonnen schweres Monstrum soll für deutlichen Wettbewerbsvorteil sorgen
Flossenbürg. 595 Solutions hat Zuwachs bekommen: Seit einigen Tagen beherbergt die Gießerei eine zweite Thixo-Molding-Anlage. Das 60-Tonnen-Monstrum musste in drei Teilen geliefert werden.
Was kann die neue Maschine genau? Beim „Thixo-Molding-Verfahren“ werden im Gegensatz zum meist üblichen Druckgussverfahren durch Reibung und induktive Wärme Magnesiumchips bei 595 Grad – daher auch der Firmenname – in einer Schnecke zu einer zähfließenden Masse verflüssigt und in die gewünschte Form gebracht.
Leicht und filigran
Die Gießerei fertigt Komponenten aus Aluminium und Magnesium auch in komplizierten Geometrien in Großserien. „Durch unser breites Verfahrensspektrum und eine große Wertschöpfungstiefe können wir den Anforderungen aller Branchen gerecht werden“, heißt es auf der Firmen-Homepage. Zum Portfolio von 595 Solutions gehören Leichtbaulösungen für die Motoren- und Antriebstechnik, präzise Komponenten für die Medizintechnik mit anspruchsvollen Oberflächen, Gehäuse für E-Bikes oder robuste Baugruppen für Baufahrzeuge.
An der Flosser Straße entstehen zum Beispiel E-Bike-Motoren für Bosch oder Batteriegehäuse für Elektroautos, erklärt Werkleiter Gerhard Hirschberg. Für eine spezielle Magnesiumlegierung habe man auch ein Patent angemeldet. „Diese Legierung ist flammhemmend. Damit wollen wir in den Bereich Aircraft vorstoßen“, sagt Hirschberg. Im Flugzeugbau wird Magnesium bislang kaum eingesetzt, da es leicht brennt und schwer zu löschen ist.
95 Solutions beliefert vor allem Kunden aus dem Bereich der E-Mobilität, darunter neben Bosch auch Siemens und MAN. Die 595-Gussteile seien 30 Prozent leichter als Alu und dünnwandiger. „Dadurch sind sie filigraner zu gießen“, erläutert Solutions-Gebäudemanager Thomas Gleißner. Das geringe Gewicht hat große Vorteile bei der Reichweite.
Sechs neue Arbeitsplätze
„Für Ihre Herausforderung haben wir die leichtesten Lösungen“, wirbt die 270 Beschäftigte zählende Firma, die derzeit ihren Hauptsitz von Vohenstrauß nach Flossenbürg verlegt. Alles andere als „leicht“ ist die in Japan gefertigte Maschine. Laut Hirschberg verspreche man sich von dem 60 Tonnen schweren Monstrum mit einer Schließkraft von 850 Tonnen einen enormen Wettbewerbsvorteil. „So was haben nur ganz wenige Mitbewerber in Europa“, weiß der Werkleiter. In etwa drei Wochen soll die Maschine einsatzbereit sein. Schöner Nebeneffekt: Durch die Neuerwerbung sollen sechs weitere Arbeitsplätze entstehen.
https://www.oberpfalzecho.de/jobs/arbeitgeber/595-solutions-gmbh
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