„Die Hütte“: Musical über Glaube und Zweifel

Pressath. "Die Hütte" heißt ein Roman von William P. Young. Gedacht als Geschenk an seine Kinder wurde ein Weltbestseller sowie ein Film daraus. Ein Musical dazu zeigte der evangelische Freundeskreis Hof nun in der Pfarrkirche St. Georg.

Der Evangelische Freundeskreis Hof führte das Musical „Die Hütte“ in der Pfarrkirche auf. Foto: Stefan Neidl

Ein ungewöhnlicher Termin in der Pfarrkirche St. Georg: Der Evangelische Freundeskreis Hof ist auf Bayerntour. Los ging es Anfang Oktober in Hof, auf 26 Terminen führen sie bis Ende Februar das Musical „Die Hütte“ auf. Pressath war erst ihre dritte Station. Das Stück basiert auf dem Weltbestseller von William P. Young von 2009. Es wurde 2017 mit Sam Worthington in der Hauptrolle unter dem Titel „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ verfilmt.

Treffen mit Gott

In der Geschichte hat Mackenzie als Kind unter dem Missbrauch durch seinen Vater zu leiden. Erwachsen hat er dies hinter sich gelassen, ist glücklich verheiratet, hat zwei Töchter und einen Sohn. Auf einem Ausflug verschwindet die kleinste zunächst spurlos. Die Polizei findet in einer Hütte nur ihr rotes Kleid mit Blutspuren.

Mackenzie stellt Gott infrage. Foto: Stefan Neidl

Jahre später hat sich die Familie in ihrer Trauer auseinandergelebt. Eines Tages erhält Mackenzie einen Brief mit der Aufforderung sich in eben jener Hütte zu treffen. Unterzeichnet ist der Brief mit „Papa“, der Bezeichnung, die seine Frau für Gott verwendet. Kurzentschlossen macht er sich auf und trifft in der Hütte tatsächlich auf Gott, Jesus und den Heiligen Geist. Mackenzie sucht Antworten auf seine Fragen. Dabei steht der alte ethische Konflikt zwischen der Allmacht Gottes und dem freien Willen des Menschen im Vordergrund. Es geht um Zweifel, Liebe und Vergebung, aber auch Hoffnung.

Parallelen zum eigenen Leben

„Die Hütte“ ist in Teilen autobiographisch – Autor Young war Missionarskind und hatte ebenfalls unter Missbrauch zu leiden. Die Hütte war für ihn eine Metapher für ein Haus, das man aus seinem eigenen Schmerz baut. Eigentlich war das Buch als Weihnachtsgeschenk an seine Kinder und Freunde gedacht. Auf deren Anregung hin veröffentlichte er es dann im Selbstverlag und es wurde über 22 Millionen mal verkauft.

2010 entstand das Musical zum Buch. Vorgelesene Textpassagen mit Bildern auf Leinwand wechseln sich mit Gesangseinlagen und Sprechgesang ab. Diese behandeln meist den inneren Monolog Mackenzies und seine Gefühle. Dabei kann der Chor die innere Zerrissenheit Mackenzies glaubhaft darstellen. Der Evangelische Freundeskreis Hof verzichten auf kitschige Elemente aus der Verfilmung und lassen Wörter und Gesang mit stimmungsvoller Beleuchtung wirken.

Die Kirche St. Georg war fast voll besetzt. Foto: Stefan Neidl

Die Kirche St. Georg war fast komplett gefüllt und verfolgte gespannt das ungewöhnliche Schauspiel. Pfarrer Edmund Prechtl verriet, den Autor Young einst selbst kennengelernt zu haben. Auf seine Frage, wie es zum Roman kam, antwortete dieser: „Gott wollte es so.“ Während des Schreibens des Stücks sei dieser ihm selbst begegnet.

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