Der SSV Jahn Regensburg zeigt sein ganz feines Pokal-Gesicht und wirft den VfL Bochum raus

Regensburg. Der SSV Jahn ist in der zweiten DFB-Pokal-Hauptrunde! Der Zweitligaaufsteiger setzte sich gegen den Bundesligisten VfL Bochum völlig verdient mit 1:0 durch und darf jetzt auf einen attraktiven Gegner hoffen.

Der SSV Jahn feiert mit seinen Fans den DFB-Pokal-Sieg gegen den Bundesligisten VfL Bochum. Foto: jrh

Die 82. Minute ist symptomatisch für diesen packenden Pokalfight: Andreas Geipel wirft sich mit letzter Kraft in den Schussversuch von Moritz Broschinski und bejubelt seine Monstergrätsche mit geballter Faust und einem Ur-Schrei. So wie der Jahn-Kapitän kämpfen alle Regensburger an diesem Nachmittag und werden dafür von den Heimfans unter den 12.581 Besuchern frenetisch gefeiert.

Zwölf Minuten zuvor hatte Abwehrchef Florian Ballas, die „Mauer“, den Außenseiter mit einem überlegten Schuss in den Winkel in Führung gebracht.

Bochums breite Brust prallt von der Jahn-Mauer ab

Die Gäste aus dem Ruhrpott waren mit breiter Brust angereist, hatten sie doch die zwei letzten Vorbereitungsspiele für die am kommenden Wochenerde beginnende Bundesligasaison gegen die Erstligisten La Specia (Italien) und Le Havre (Frankreich) gewonnen und zehn Tore erzielt. Jahn-Trainerfuchs Joe Enochs hat seine Truppe entsprechend eingestellt, bringt Robin Ziegele für Benedikt Saller und stellt seine Truppe auf eine defensive Dreier- beziehungsweise Fünferkette um. So erspielen sich die Gäste wenig überraschend deutliche Feldvorteile, doch richtig gefährlich werden sie nicht. Auf der anderen Seite müssen die Jahn-Anhänger bis zur 27. Minute auf den ersten Torschuss ihrer Elf warten. Christian Kühlwetter stellt Gäste-Keeper Patrick Drewes aber damit vor keinerlei Probleme.

Ganz anders auf der Gegenseite: Hier ist der bärenstarke Jahn-Keeper Felix Gebhardt schon öfters gefordert. Vor allem beim wuchtigen Wittek-Abschluss in der 34. Minute muss er sich mächtig strecken. Dennoch wird langsam klar, dass der Erstligist auch nur mit Wasser kocht und durchaus anfällig für Nadelstiche ist. Kai Pröger und Kühlwetter haben aber ihr Visier nicht richtig eingestellt. So geht es mit einem leistungsgerechten und Mut machenden Remis in die Pause.

Große und kleine Jahn-Fans feiern das Weiterkommen im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum. Foto: jrh

Dem kurzen Schock folgt der frenetische Jubel

Abschnitt 2 beginnt mit einem kurzen Schockmoment für die Regensburger. Broschinskis vermeintliches 0:1 wird aber wegen Abseits berechtigterweise einkassiert. Bochum scheint jetzt langsam die Oberhand zu gewinnen, wird aber nicht wirklich zwingend. Was dennoch auf das Jahn-Tor kommt, meistert der souveräne Gebhardt bombensicher. Bis zur 65. Minute hat der Keeper schon sieben Paraden auf der Habenseite.

In den letzten 20 Minuten wird der Zweitligist immer mutiger, erspielt sich mehrere gute Gelegenheiten. Pröger (60. Pfosten) und Dominik Kother (69.) scheitern aber hauchzart. In der 70. Minute ist es aber dann so weit: Nach einer Geipel-Ecke prallt das Leder ping-pong-artig über Ernst und Kother zum Abwehr-Hühnen Ballas, der die Kugel aus zehn Metern Entfernung wuchtig und überlegt ins rechte obere Eck setzt. 1:0 für den Außenseiter, das Stadion tobt, Jahn-Sportchef Achim Beierlorzer fällt Trainer Enochs um den Hals, die Auswechselspieler klatschen sich begeistert ab.

Jahn-Trainer Joe Enochs (rechts) und Mentalitätsmonster Andi Geipl feiern den Führungstreffer im DFB-Pokal-Match gegen den VfL-Bochum. Foto: jrh

Mansour sorgt für Entlastung

Obwohl Gäste-Coach Peter Zeidler, übrigens ein überaus sympathischer Vertreter seiner Zunft, jetzt alles auf eine Karte setzt und mit Neuzugang Myron Boadu und Agon Elezi zwei frische Angreifer bringt, bleibt die Heimelf aufmerksam und hoch konzentriert. Die Jahn-Spieler werfen sich in jeden Schuss, in jede Flanke, in jeden Zweikampf. Frenetisch gefeiert von den unermüdlich anfeuernden und singenden Heimfans.

Für Entlastung sorgt jetzt immer wieder der eingewechselte Mansour Ouro-Tagba, ein Hühne, der keinen Zweikampf scheut und die Bochumer Abwehr ein ums andere Mal beschäftigt. Und hinten lässt der von den Mittelfeldspielern unterstützte Defensivverbund um Ballas, Louis Breunig und Robin Ziegele aber so gar nichts mehr anbrennen. Nur noch einmal muss der Gastgeber ganz tief durchschnaufen, als Joker Bero in der Nachspielzeit nur knapp über die Latte schießt.

Jubel, Trubel, Geldregen

Als der souveräne Schiedsrichter Florian Heft nach fast 96 Minuten abpfeift, ist die Überraschung perfekt. Spieler, Betreuer, Trainer und Verantwortliche bejubeln zusammen mit den restlos begeisterten Zuschauern den verdienten Sieg, den Einzug in die 2. Hauptrunde und den damit verbundenen warmen Geldregen, der dem Verein bestimmt nicht komplett ungelegen kommt.

Die Szene vor dem goldenen Tor von Jahn-Abwehrchef Florian Ballas gegen den VfL Bochum in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Foto: jrh

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