Bürgerversammlung Trabitz: „Besser, aber nicht gut“
Trabitz. „Es wird besser, aber nicht gut“: Diese Aussage bezog Baudirektor Gerhard Kederer auf die Neugestaltung der Zufahrt zur „Siedlung Feilersdorf“ an der Kreisstraße NEW 8 zwischen Hub und Zintlhammer. Doch einige der rund 60 Besucher der Trabitzer Bürgerversammlung im Preißacher Schützenheim empfanden den Satz auch als treffende Beschreibung des Gesamt-Straßensanierungsprojektes.

Die Geländegegebenheiten und der Baumbewuchs längs des schmalen, überwiegend in Ufernähe zur Haidenaab verlaufenden, 2,1 Kilometer langen alleeartigen Straßenabschnitts erlaubten keine Verbreiterung der zwischen 4,35 und 5,6 Meter breiten Fahrbahn, erklärte der Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt (Straßenbauamt) Amberg-Sulzbach.
Zudem rechtfertige das geringe Verkehrsaufkommen von etwa 300 Fahrzeugen pro Tag keinen „Vollausbau“, sondern lediglich eine Oberbauverstärkung als „einfachen bestandsorientierten Ausbau“. Nur vier 1,50 Meter breite Ausweichbuchten würden für eine gewisse Entspannung in „Begegnungssituationen“ sorgen.
Warum geht es woanders?
Dieses Minimalprogramm überzeugte mehrere Versammlungsbesucher nicht. „Wenn ich etwas nicht gut machen kann, lasse ichs gehen“, urteilte ein Teilnehmer und kritisierte insbesondere die wenigen Ausweichbuchten, zwischen denen Abstände von mehreren hundert Metern lägen: Dies bringe wenig, zumal der kurvenreiche Straßenverlauf einen Vorausblick über einige hundert Meter und damit ein frühzeitiges Ausweichen in eine Bucht teilweise gar nicht gestatte.
Auf den Einwand, dass die Straße zwischen Birkhofer Kreuzung und Hub ja auch breit ausgebaut worden sei, obwohl dort wohl auch nicht mehr Fahrzeuge unterwegs seien, entgegnete der Referent, dass die diesbezügliche Kreistagsentscheidung unter anderen Vorzeichen gefasst worden sei. Insbesondere hätten die Geländeverhältnisse dort eine Verbreiterung und behutsame Neutrassierung erlaubt, der nötige Baugrund sei günstig verfügbar gewesen.
„Nur eine Sanierung, aber wir planen fast wie für einen Neubau“
Gemeinderat Konrad Dippel verteidigte die nun vorgesehene „kleine“ Ausbaulösung für den Abschnitt Hub-Zintlhammer: Aus seiner Sicht sei sie zu befürworten, weil sie auf schwerwiegende Eingriffe in die Natur, insbesondere die Fällung von Bäumen, oder auf teure Baumschutzleitplanken verzichte, für deren Kosten letztlich die Steuerzahler geradestehen müssten.
Projektleiter Martin Bäumler vom Staatlichen Bauamt merkte noch an, dass sich die Arbeiten an der Straße nicht auf den Oberbau beschränken würden, sondern man auch die Bankette stabilisieren und die Straßenentwässerung prüfen und, wo nötig, instandsetzen werde: „Es ist nur eine Sanierung, aber wir planen fast wie für einen Neubau.“ Laut Gerhard Kederer und Bürgermeisterin Carmen Pepiuk werden die Bauarbeiten nicht vor kommendem Frühjahr beginnen.
Erneuerung des Wasserversorgungssystems
Die ursprünglich vorgesehene Verlegung neuer Wasserleitungen entlang der Kreisstraße werde wohl entfallen, stattdessen würden die Leitungen voraussichtlich durch die Siedlung Feilersdorf gelegt. Zum Thema Wasserversorgung referierten auch Bernhard Kaltenecker und Lena Mayerhöfer vom Weidener Planungsbüro Zwick: Sie stellten die vom Gemeinderat auf den Weg gebrachten Entwurfsplanungen für die Erneuerung des Wasserversorgungssystems im Süden und Osten der Gemeinde Trabitz vor.
Diese sähen unter anderem die Stilllegung des Feilersdorfer Hochbehälters, die Erweiterung des Reservoirs am Barbaraberg und die Erneuerung oder Neuverlegung von insgesamt rund 4,6 Kilometern Wasserleitung in den Bereichen Feilersdorf/Grub/Bärnwinkel, Feilershammer/Hub und Weihersberg vor. Die Kosten würden auf 815.000 Euro für Hochbehälterstilllegung und – erweiterung sowie 2,26 Millionen Euro für die Leitungsbauarbeiten geschätzt, von diesen insgesamt 3,075 Millionen würden gut 1,026 Millionen durch Zuschüsse gemäß den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas 2021) gedeckt. Wie Bürgermeisterin Pepiuk anmerkte, könnten sich aber in der Feinplanung, die 2025 vorliegen werde, noch Änderungen ergeben.
Nach „fetten Jahren“ mit Augenmaß investieren

Warum sind die Wasser- und Abwasserentgelte in der Gemeinde Trabitz so hoch, verglichen etwa mit der Nachbargemeinde Kastl? Diese Frage richtete eine Einwohnerin an Bürgermeisterin Carmen Pepiuk. Diese erwiderte, dass die komplexen Leitungsnetze in dem ausgedehnten, hügeligen Gemeindegebiet mit seinen zahlreichen Dörfern, Weilern und Gehöften überdurchschnittlich hohe Kosten verursachten, die auf die Entgelte durchschlügen.
Ein Besucher ergänzte, dass es in Deutschland Kommunen gebe, in denen das Trinkwasser etwa dreimal so viel wie in Trabitz koste. Die hiesigen Wasser- und Abwassergebühren seien insoweit durchaus maßvoll.
Zur geplanten Wasserleitungserneuerung am Zessauer Schulberg bemerkte Pepiuk, dass das Ausschreibungsverfahren nur indiskutabel teure Angebote erbracht habe. Deshalb habe die Gemeinde das Verfahren abgebrochen und werde im Herbst eine neue Ausschreibung starten: „Vielleicht ergeben sich dann günstigere Angebote.“
Rechenschaftsbericht der Bürgermeisterin
In ihrem Rechenschaftsbericht verwies die Bürgermeisterin unter anderem auf die von 2022 bis 2023 um 33 auf 1345 gestiegene Zahl der Einwohner mit Erstwohnsitz, auf eine stabile Finanzlage mit 1,3 Millionen Euro Rücklagen zum Jahreswechsel 2023/24, die bis Jahresende auf 71 steigende Belegung von Kinderkrippe und Kindergarten und darauf, dass im Vorjahr die Zahl der Geburten (19) jene der Sterbefälle (12) deutlich übertroffen habe.
Jedoch seien in finanzpolitischer Hinsicht „die fetten Jahre vorüber“, und auch wenn notwendige oder sinnvolle Investitionen weiterhin im Rahmen des Machbaren konsequent umgesetzt würden, tue die Gemeinde gut daran, „den Gürtel enger zu schnallen“ und Ausgaben noch sorgfältiger zu erwägen.
Die in ein Haus in Drahthammer eingewiesenen 49 Asylsuchenden, so Pepiuk weiter, seien auch dank der Unterstützung der örtlichen Vereine und der Familie Jahn gut integriert und würden so weit wie möglich in Arbeit vermittelt.
Auf eine Anfrage betreffs der Geländerschäden an der Brücke über die Bahnlinie in Richtung Kläranlage antwortete Pepiuk, dass die Gemeinde als Eigentümerin die Erneuerung des Geländers veranlasst habe. Den Vorschlag des Fragestellers, Haushaltssatzungen und weitere Dokumente nicht nur im Trabitzer Schaukasten auszuhängen, werde man aufgreifen: Die Schriftstücke würden auch auf den Aushangtafeln der Ortschaften publik gemacht und zudem auf der Netzseite der Verwaltungsgemeinschaft zum Herunterladen angeboten.
Geteilte Meinung zur Zessauer Bushaltestelle
Eine Einwohnerin lobte die Bushaltestelle bei Zessau, deren Beleuchtung in Gefühl der Sicherheit vermittele, beklagte aber den schlechten Zustand des Grüngutcontainer-Standplatzes am östlichen Trabitzer Ortseingang, der nur nachlässig geleert werde. Ein anderer Bürger teilte das Lob für die Zessauer Haltestelle nicht: Im Sicherheitsinteresse der Schulkinder wäre es besser gewesen, den Bushalt in den Ort zu verlegen.
Bürgermeisterin Pepiuk stellte klar, dass ein Bus aufgrund der beengten innerörtlichen Straßenverhältnisse das Dorf nicht durchfahren könne. Verhandlungen der Gemeinde mit dem Landkreis als Bauträger über die Anlegung eines sicheren Fußwegs vom Ort zur jetzigen Haltestelle seien ergebnislos verlaufen, doch habe sich der Kreis immerhin bereitgefunden, in der Winterzeit ab Ende Oktober auf eigene Kosten einen besonderen Zubringerbus für die Zessauer Schulkinder einzusetzen.
Auf den Hinweis eines Einwohners, dass Mängel, die bei einer Prüfung der Fehlerstromschutzschalter im alten Burkhardsreuther Schulhaus festgestellt wurden, noch nicht behoben worden seien, ließ Verwaltungsgemeinschaftsmitarbeiter Lukas Zeitler wissen, dass man nach einem leider langwierigen Angebotsermittlungsverfahren nun einen Elektriker beauftragt habe, derartige Mängel in allen kommunalen Liegenschaften en bloc zu beseitigen. Der Fragesteller wertete dies als unbefriedigend, denn Mängel an elektrischen Anlagen sollten unbedingt so schnell wie möglich behoben werden, da es um „Gefahr im Verzug“ gehe: „In so einem Fall sollte ein langwieriges Ausschreibungsverfahren unnötig sein.“
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