Blue Devils verlieren in Memmingen Spiel mit Play-Off-Charakter

Memmingen. Für das ausgefallene Spiel der Blue Devils Weiden bei den Höchstadt Alligators wurde die Partie bei den Memminger Indians auf Sonntagabend vorverlegt. Der Drittplatzierte aus Memmingen gegen den Tabellenführer, ein Spitzenspiel.

Trainer Sebastian Buchwieser muss heute ohnmächtig zusehen, wie seine Blue Devils Überzahl um Überzahl vergeigen. Bild: Jürgen Masching

Bei Weiden fehlt neben den Langzeitverletzten auch Verteidiger Mirco Schreyer. Für ihn rückt Jeremy Luccini neben Rob Brown in die 3. Verteidigungsreihe. Auch Kapitän Nick Latta ist nach seiner Sperre wieder mit auf dem Eis.

Torschussfestival im ersten Drittel

Das Spiel hält, was es auf dem Papier verspricht. Beide Mannschaften gehen von Beginn an mit offenem Visier aufs Eis, Forechecking auf beiden Seiten, schnelles Überbrücken des Mitteldrittels. Nach 86 Sekunden knallt Memmingens Stürmer Sergei Topol die Scheibe zum 1:0 in die Maschen. Die Blue Devils haben aber sofort die Antwort parat. Nick Latta staubt nach präziser Vorlage von Dennis Palka zum Ausgleich ab (3. Spielminute). Das ist nur der Auftakt zu einem Torfestival, das die knapp 1000 Zuschauer fesselt. 

Matěj Pekr bringt die Indians erneut in Führung (13.). Doch wieder schlagen die Blue Devils prompt zurück. Chad Bassen trifft aus spitzem Winkel zum Ausgleich (18.), muss aber nur sieben Sekunden später auf die Strafbank. Kaum angewärmt darf wieder auf das Eis, denn Sergej Topol trifft mit einem Knaller zur 3:2-Pausenführung für die Memminger Indians. Am Ende des 1. Drittels lautet das Schussverhältnis 14 zu 9.

Wenig Zeit für Verschnaufpausen

Das 2. Drittel beginnt, wie das Erste geendet hatte – wenig Zeit für Verschnaufpausen. Diesmal lassen sich die Schützen allerdings etwas Zeit mit dem ersten Treffer. Sergej Topal schnürt den Dreierpack zum 4:2 (25.) für die Indians. Die Weidener müssen tief durchschnaufen, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Die erste große Möglichkeit lässt Tomáš Rubeš liegen, als er nur den Pfosten trifft. Anschließend überstehen die Memminger sogar ein 5:3-Überzahlspiel, weil Indians Goalie Marco Eisenhut seine Klasse zeigt.

Zum Ende des Drittels hin wachen die Gastgeber noch einmal auf und erspielen sich seinerseits Torchancen, doch auch Jaroslav Hübl hält seinen Kasten sauber. Als man sich schon auf die zweite Pause einstellte, startet Joey Luknowsky einen Konter, bedient mustergültig Dennis Thielsch, der zum Anschlusstreffer einnetzt. Die Freude wird gleich wieder getrübt, denn Weidens Marius Schmidt muss kurz danach noch für zwei Minuten auf die Strafbank. 

Aufholjagd in Unterzahl

Jetzt müssen die Blue Devils auch noch in Unterzahl im letzten Drittel zur Aufholjagd blasen. Diese überstehen die Weidener schadlos. In der Folge geht es nur noch in eine Richtung, auf das Tor von Marco Eisenhut. Dem scheinen „tausend“ Hände gewachsen zu sein, mit denen er alles, was auf sein Tor fliegt, wegfischt. Die besten Möglichkeiten für die Gastgeber ergeben sich in dieser Phase bei Überzahlspielen der Blue Devils, die ihre Mehrheit nur sehr umständlich ausspielen. Die logische Folge: gefährliche Konter der Indians. Mehrmals verhindert Hübl die Vorentscheidung.

Nach Time-Out von Trainer Sebastian Buchwieser zwei Minuten vor Schluss nimmt er Hübl zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Nach einem Scheibenverlust muss Dennis Thielsch die Strafzeit in Kauf nehmen. Als Hübl erneut vom Eis genommen wird, nutzt Petr Pohl einen Pukverlust und schiebt zum Entstand von 5:3 ins leere Tor ein. 

Trainerlob der Superlative

In der Pressekonferenz lobt Gästetrainer Sebastian Buchwieser „eine sehr starke Memminger Mannschaft“ vor allem in den ersten beiden Dritteln. „Im letzten Drittel haben wir alles versucht, um den Ausgleich zu schaffen.“ Es gebe eben Tage, an denen das Powerplay besser klappe, so seine nüchterne Analyse des eher schwachen Überzahlspiels seiner Mannschaft.

Sein Gegenüber Sergej Wassmiller schwärmt geradezu von einem super Eishockeyspiel. „Es ging hin und her im ersten Drittel“, so sein Fazit nach dem Spiel. „Es hatte schon Play-Off-Charakter“.

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