Blue Devils vergeben in Landshut hochkarätige Chancen im Minutentakt
Landshut/Weiden. Eine höchst unglückliche, aber auch vermeidbare 1:3-Niederlage kassierten die Blue Devils beim EV Landshut. Die stark auftretende Neuling vergab zu viele Chancen auf einen durchaus möglichen Sieg.

DEL 2, 7. Spieltag:
EV Landshut — Blue Devils Weiden 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)
Tore: 8. Min. Zucker 1:0, 38. Min. Filin 1:1, 49. Brandl 2:1, 58. Wenzel 3:1. – Strafminuten: Landshut 2, Weiden 0. Zuschauer : 3346.
In den ersten fünf, sechs Minuten wähnten sich viele einheimische Fans wohl im falschen Film. Nicht ihr Team, sondern das des Aufsteigers beherrschte das Geschehen. Die Blue Devils legten los wie die Feuerwehr und hatten schon nach drei Minuten drei erstklassige Gelegenheiten – die klarste davon der Ex-Landshuter David Elsner, der mit einem abgefälschten Schuss am glänzend reagierenden Landshuter Goalie Jonas Langmann scheiterte. Die Gastgeber fanden nur langsam ins Spiel, machten aber mit ihrer ersten ernsthaften Chance das 1:0, bei dem allerdings Devils-Goalie Daniel Allavena kräftig mithalf. Danach dominierte Landshut klar, fuhr immer wieder gefährliche Angriffe gegen in dieser Phase sichtlich beeindruckte Gäste. Erst in den letzten fünf Minuten kam der Aufsteiger wieder besser in die Partie und kurz vor der Pausensirene verpasste Mads Larsen mit einem Gewaltschuss nur knapp den Ausgleich.
Spiel auf ein Tor
Devils-Coach Sebastian Buchwieser muss in der Kabine wohl ganze Arbeit geleistet und die richtigen Worte gefunden haben. Seine Truppe spielte die Gastgeber im zweiten Drittel mit Ausnahme weniger Minuten schier an die Wand, startete Angriff um Angriff und erarbeitete sich Chancen im Minutentakt. Aber es war wie verhext, die Hartgummischeibe wollte einfach nicht ins Tor. Es war fast zum Haare raufen, was die Devils in dieser Phase liegen ließen. Ausgerechnet, als sich die Gastgeber wieder etwas gefangen zu haben schienen, schlug Vladislav Filin dann doch noch mit seinem ersten Saisontor zu. Er verwandelte einen Abpraller nach einem Tyler Ward-Schuss zum hochverdienten und von den Gästefans frenetisch bejubelten Ausgleich. Interessanter Aspekt und Beweis für ein außerordentlich faires Spiel: Erst nach 35 gespielten Minuten gab es die erste Strafe der Partie, als der Landshuter Michael Reich zwei Minuten in die Kühlbox musste. Da aber bewiesen die Gastgeber ihre außergewöhnliche Fähigkeit und blieben im 23. Unterzahlspiel (!) in dieser Saison ohne Gegentor.
Tyler Wards Riesenbrett zum Ausgleich
Gleicher Beginn ins insgesamt ausgeglichene dritte Drittel: Wieder starten die Gäste besser und haben durch Gläser die erste Chance. Die Zuschauer sahen eine jetzt recht zerfahrene, kampfbetonte Partie ohne große spielerische Höhepunkte. Kein Team wollte zu viele riskieren, man belauerte sich und wartete auf Fehler des Gegners. Und dieser Fehler sollte ausgerechnet dem Weidener Goalie Allavena passieren. Elf Minuten vor dem Ende ließ er wieder einen Schuss prallen und ermöglichte so dem Landshuter Youngster Linus Brandl seinen ersten Saisontreffer zum 2:1. Wenig später große Schrecksekunde nach einem Check an David Elsner, der über die Bande in die Landshuter Bank stürzte und verletzt vom Eis musste. Bleibt zu hoffen, dass der Ex-Landshuter keine ernsthaftere Verletzung zugezogen hat und bald wieder fit ist. Bezeichnend für das Weidener Spiel an diesem Tag: Tyler Wards vergebene Hundertprozentige zum Ausgleich in der 56. Minute.
Ebenso fatal: Als Buchwieser zwei Minuten vor Schluss den Goalie vom Eis nahm, vertändelte Bruch die Scheibe und Landshuts Yannick Wenzel bedankte sich mit der Entscheidung. Am Ende stand eine höchst unglückliche Niederlage, die man sich aber letztlich selbst zuzuschreiben hatte. Wer so viele Chancen versiebt, darf sich nicht wundern, wenn er in dieser Liga leer ausgeht. Ob sich der Coach zumindest über die Tatsache freute, dass ein Team keine Strafe kassierte, darf bezweifelt werden. Zwar gewinnt man bekanntlich von der Strafbank kein Spiel, doch ein Ticken mehr Aggressivität hätte seinen Mannen bestimmt auch nicht geschadet. Ein Sonderlob gebührt den zahlreichen mitgereisten Weidener Fans: Sie feuerten ihr Team über 60 Minuten unentwegt und lautstark an.
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