Brücken und Straßen bereiten Sorgen

Floß. Straßenunterhaltsmaßnahmen halten die Marktgemeinde auf Trab. Besonders die Floßbachbrücke an der Püchersreuther Straße und der Zustand der Asphaltdecke rund um die Synagoge bereiten Sorgen.
Schon im Jahr 2014 nahmen Ingenieure die Floßbachbrücke an der Püchersreuther Straße unter die Lupe. Dass ein bisschen Ausbessern nicht weiterhilft, war schon damals klar. Als Sofortmaßnahme beschränkte der Markt Floß daher die Durchfahrt für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Der Zustand der Brücke hat sich seitdem freilich nicht verbessert und die Voraussetzungen zur Errichtung einer Bachüberquerung sind auch nicht leichter geworden. „Wenn man ein Bauwerk heute errichtet, ist es so zu bauen, dass ein 100-jähriges Hochwasser durchgeht und noch 50 Zentimeter Platz bleiben erklärte Diplom-Ingenieur Albert Sollfrank von den Zwick Ingenieuren den Mitgliedern des Bauausschusses. Inzwischen seien die Behörden aber zu der Einsicht gekommen, dass ein Brückenbauwerk mit einer solchen Höhe nicht umsetzbar ist und der bestehende Zustand beibehalten werden kann. Die Lösung des Problems macht dieses Zugeständnis indes noch nicht einfacher. Laut Untersuchungen beginnt der tragfähige Boden erst in 4,70 Meter Tiefe. „Die Bohrpfähle müssten also rund acht Meter lang werden“, erklärte Sollfrank. Grobe Kostenschätzung: Ein Mehrfaches der im Jahr 2016 fertiggestellten Brücke in Niedernfloß. Düstere Aussichten für die Gemeindefinanzen also – laut Bürgermeister Günter Stich ist der Markt Floß für den Unterhalt von 31 Brückenbauwerken verantwortlich.
Brücke wichtig für Feuerwehr
Und der Status quo in der Püchersreuther Straße scheint bedenklich. „Ein Statiker würde wohl sperren. Ich glaube nicht, dass jemand die Verantwortung für mehr als Fußgängerverkehr übernehmen würde“, sagte Sollfrank, kurz nachdem vor den Augen der Marktgemeinderäte ein schwerer Traktor über die Brücke tuckerte. Problematisch wäre eine vollständige Sperrung überdies auch für die Feuerwehr, die momentan noch Ausnahmegenehmigungen für die beiden Löschfahrzeuge besitzt. „Wir haben keine Wendemöglichkeit und keine Möglichkeit rückwärts einzustoßen“, sagte Kommandant Felix Müller. Ohne den Weg über die Püchersreuther Straße müsste die Staatsstraße gesperrt werden, um die Fahrzeuge wieder in das Gerätehaus einparken zu können.
Warten auf Baugrunduntersuchung
In der Straße Am Berg wartet der Markt Floß weiter auf die Durchführung einer bereits in Auftrag gegebenen Baugrunduntersuchung. Die entsprechenden Institute seien aufgrund neuer Gesetze mit umfassenderen Prüfpflichten momentan stark ausgelastet, sagte Sollfrank. So sei es früher ausreichend gewesen, wenn man bei einer Bohrung auf Gestein gestoßen war. Heute müsste der Fels durchbohrt werden, um genaue Aussagen über die Gesteinsart und dessen Stärke treffen zu können. Hinzu käme die Untersuchungspflicht auf Schadstoffe. Die Lösung für eine Wiederbefestigung der eingestürzten Stützmauer könnten Fertigteilwinkel verbunden mit einer Straßenverbreitung sein.
Schlechter Ashphalt rund um Synagoge
Spinnennetzartige Risse und Absenkungen lassen die Straßen Oberer Berg, Bergstraße und den Rabbiner-Joseph-Schwarz-Platz wahrlich nicht als Aushängeschild für den Ort erscheinen. Dabei frequentieren die Teilnehmer zahlreicher Führungen in der Synagoge diesen Bereich. Die Eröffnung des musealen Bereichs in der Synagoge wird für zusätzliche Besucher sorgen. Eine Baufirma hat bereits verschiedene Kostenangebote vorgelegt. Die beengte Situation mit den unmittelbar an den öffentlichen Straßengrund angrenzenden Häusern macht die Situation nicht leichter. Klar ist vor allem aber eins: jede Sanierungsmaßnahme ist mit hohen Kosten verbunden. Erfreuliches sahen die Bauausschussmitglieder dagegen auf der grunderneuerten Gemeindeverbindungsstraße nach Gösen. In Kürze wird der Ausbau abgeschlossen sein.
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