Ausstellung: 909 Jahre Gründung des Kloster Kladruby / Kladrau

Svetce / Tachov. Zur feierlichen Eröffnung der Wanderausstellung 909 Jahre Benediktinerklöster Zwiefalten und Kladruby/Kladrau in der nach Wien zweitgrößten Reithalle Europas in Svetce kamen am Samstag in der historischen Reithalle rund 60 Teilnehmer aus Deutschland und Tschechien.

Die zweitgrößte Reithalle Europas. Foto: Rainer J. Christoph

Die Feierstunde im komplett restaurierten „Baudenkmal Tschechiens des Jahres 2023“ wurde musikalisch anmutig umrahmt, auch mit Beiträgen tschechischer Komponisten, durch die Sopranistin Karina Assfalg aus Zwiefalten. In Deutschland absolviert sie jedes Jahr etliche Konzerte und erntet glänzende Kritiken.

Sie war vier Jahre Mitglied im Extra-Chor des Ulmer Theaters, sowie Mitglied des Extra-Chores am Staatstheater in Stuttgart und dem Philharmonia Chor Stuttgart. Seit Anfang des Jahres 2024 ist Karina Assfalg festes Ensemble-Mitglied des international bekannten Johann-Strauss-Festival Ensembles unter der Leitung von Paul-Friedrich Deppe.

Stadt Tachov eingebunden – Fürst musste absagen

Bezaubernd die musikalischen Beiträge der Sobranistin Karina Assfalg, neben ihr Ralf Assfalg und Rudi Tomšu mit Einführungen in die Liedbeiträge.
Bezaubernd die musikalischen Beiträge der Sobranistin Karina Assfalg, neben ihr Ralf Assfalg und Rudi Tomšu mit Einführungen in die Liedbeiträge.
Projektlektüre 900 Jahre Klostergründung Bild
Projektlektüre 900 Jahre Klostergründung Bild
Bürgermeister Petr Vrána, (links),Hubertus-Jörg Riedlinger (Dritter von links). Foto: Rainer J. Christoph
Bürgermeister Petr Vrána, (links),Hubertus-Jörg Riedlinger (Dritter von links). Foto: Rainer J. Christoph

Die Begrüßung übernahm der Tachauer Bürgermeister Petr Vrána. Aus Zwiefalten kommend, dankte Vorsitzender Hubertus-Jörg Riedlinger dem Gastgeber. Mithilfe von Rudi Tomsu als Übersetzter führten die Redner in die Thematik ein.

Angesagt war als Ehrengast ein Nachkomme des Erbauers der Halle, SE Anton Fürst zu Windisch-Graetz aus München. Er ist ein Nachkomme des Erbauers Fürst Alfred I. zu Windisch-Graetz. Bedauerlicherweise Fürst Anton wegen der Unwetter in letzter Minute absagen.

Inhalt der Ausstellung

Die Konzeption der Ausstellung wurde vom Tourismusamt Tachov unter der Leitung von Pavel Voltr, dem Verein Via Carolina Goldene Straße und dem Geschichtsverein Zwiefaltens erarbeitet. Es geht dabei um die Spurensuche nach dem christlich-benediktinischen Erbe im vereinten Europa. Weitere Ausstellungstafel zeigen Schülerarbeiten aus Zwiefalten, Altenstadt, Kladruby und Burglengenfeld.

In der Ausstellung wird der tschechische Exilpfarrer Jaroslav Kubovec vorgestellt, der den Kommunisten ein Dorn im Auge war. Die Info-Tafeln berichten über Kubevec, der nach seiner Flucht 1950 in die Gegend von Zwiefalten kam. In den 1950er Jahren wurden zwei Mordversuche aus seinem kommunistischen Vaterland befohlen, die er glücklich überlebte. Er regte vor seinem Tode an, die Kontakte der beiden Klöster im Falle einer Grenzöffnung neu zu beleben. Das versprach ihm der schwäbische Bürgermeister Hubertus-Jörg Riedlinger.

Auch der Zufall hat etwas mitgeholfen

Mit Hilfe von Rainer Christoph, dem damaligen Vorsitzenden des Vereins Goldene Straße gelang es unter schwierigen Umständen den Wunsch umzusetzen. Dass dieses Projekt gelang, war der zufälligen Begegnung eines Altenstädter Schülervaters mit einer Zwiefaltnerin bei einer Kur in Bad Kötzting zu verdanken.

Über das damals erstellte deutsch-tschechische Sagenbuch zur Goldenen Straße kam der Kontakt Zwiefalten mit dem Verein Goldene Straße zustande. Unter anfangs schwierigen Situationen gelang es, das Projekt umzusetzen. Die Ausstellung ist bis 31. Oktober zu sehen.

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