Auseinandersetzung in Notunterkunft

Das will der Landkreis Neustadt/WN unbedingt vermeiden: Turnhallen als Flüchtlingsunterkünfte. Das Foto zeigt das Bettenlager in der Gymnasiums-Turnhalle Neustadt vor einigen Jahren. Foto: Benedikt Grimm

Neustadt/WN. Unter welch psychischem Stress die Asylbewerber stehen, zeigt ein Streit, der sich am Montag in der Notunterkunft in der Turnhalle des Gymnasiums abspielte. Dabei ging es wohl lediglich um ein Ladekabel. Am Ende wurden zwei Iraner festgenommen und einer ins Bezirkskrankenhaus Wöllershof eingeliefert.

Eine Iranerin (30) und ein Iraner (37) stritten sich laut Polizei um ein Ladekabel. Offenbar eskalierte der Streit und die 30-Jährige ging auf ihren Landsman und zwei Iraker los. Sie schlug auf sie ein. Dabei wurden die Männer leicht verletzt, brauchten aber keine ärztliche Behandlung.

Pfefferspray eingesetzt

Den Angestellten der Security-Firma gelang es, die Streitenden zu trennen. Sie brachten die Frau vor den Ausgang, damit sie sich beruhigen konnte. Dort war auch ihr Ehemann und ein weiterer Iraner, vermutlich ein Verwandter. Wieder kam es zu einem Streit. Einer der Iraner geriet auch mit einem Angestellten der Security-Firma in Streit. Er wollte sich gewaltsam Zugang zur Halle verschaffen und ging auf einen Sicherheitsmitarbeiter los. Um eine Eskalation zu verhindern setzte der daraufhin Tränengas ein. Kurze zeit später war auch schon die Polizei vor Ort.

Iraner nicht haftfähig

Diese brachte die beiden Iraner zur Polizeiinspektion in Weiden und Neustadt, wo sie in Haftzellen untergebracht wurden. Der 23-Jährige wurde nach ärztlicher Überprüfung der Haftfähigkeit ins Bezirksklinikum Wöllershof eingewiesen. Die genauen Umstände des Streits sollen jetzt ermittelt werden.

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Insgesamt waren neben einer Streife der hiesigen Dienststelle noch vier weitere Streifenbesatzungen der umliegenden Dienststellen (Weiden, Eschenbach und Vohenstrauß) eingesetzt.

Normalerweise friedliches Miteinander

In der Regel gäbe es in der Unterkunft keine Probleme, berichtet Marcus Fritsch, Inhaber der Sicherheitsfirma.

Es ist sehr familiär. Ein gutes Miteinander.

Das iranische Ehepaar sei stark alkoholisiert gewesen und auch schon aus anderen Unterkünften geflogen. Nach einer weiteren Nacht in Neustadt wurden sie jetzt auch wo anders untergebracht. „Als der Streit losging, wollten sofort fünf oder sechs der Asylsuchenden mit eingreifen. Die gehen normalerweise sehr respektvoll miteinander und mit uns um“, erzählt Fritsch.

Jeden Tag, wenn ich nach Hause gehe, bedanken sie sich bei mir. Das erlebt man so nur selten.

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