Aus der denkmalgeschützten Flosser Alten Schmiede werden Wohn- und Büroräume

Floß. Heinz Kett hat als Kind dort gewohnt. Nein, nicht gewohnt, sondern gehaust. Das Klo im ersten Stock nur ein Loch, lebensgefährlich für Kinder, die nur in Begleitung dorthin durften. Nun soll aus der Alten Schmiede ein Vorzeigeobjekt werden.

Die ungefähr 200 Jahre alte denkmalgeschützte Schmiede in der Vohenstraußer Straße wird saniert und zu Wohn- und Büroräumen umgebaut. Foto: Gabi Eichl

Der Marktgemeinderat hat den Plänen zur Sanierung und Modernisierung der denkmalgeschützten Alten Schmiede in der Vohenstraußer Straße sein Einvernehmen erteilt. Und während der FDP/UB-Fraktionssprecher Heinz Kett ungeschönte Kindheitserinnerungen zum besten gibt („Wir durften dort als Kinder nicht allein aufs Klo, wir hätten fünf Meter runterfallen können“), gerät Altbürgermeister Günter Stich angesichts der Pläne ins Schwärmen: „Das wird so eine Aufwertung für den Luitpoldplatz.“

Wohn- und Büro- oder Atelierräume

Das Konzept, von dem nicht nur der Altbürgermeister begeistert ist, hat die Münchner Architektin und Kunsthistorikerin Dr. Yvonne Bruderrek vorgelegt. Diese plant eine Nutzung als Wohn- und Büro- oder Atelierräume.

Alter Amboss im neuen Büro

Die frühere Schmiede umfasst einschließlich Einfahrt und Innenhof nicht ganz 200 Quadratmeter im Hauptgebäude und gute 50 Quadratmeter im Nebengebäude. Das Konzept zielt darauf ab, die historische Substanz zu erhalten und gleichzeitig moderne Wohn- und Arbeitsräume zu schaffen, die den heutigen Anforderungen an Energieeffizienz und Komfort entsprechen. Das Gebäude wurde ursprünglich als Bäckerei gebaut und später als Schmiede genutzt. In verschiedenen Gebäudeteilen ist noch die Ausstattung der Schmiede erhalten; die räumliche Struktur mit Esse, Rauchfang und Amboss soll in der geplanten Büronutzung erhalten bleiben.

„Parkmoral unter aller Sau“

À propos Aufwertung des Luitpoldplatzes: Bürgermeister Robert Lindner beklagte eine „Parkmoral unter aller Sau“. Jahrelang sei es um diese gut bestellt gewesen, in der jüngsten Zeit jedoch sei das Parkverhalten eskaliert. Vor jedem Geschäft werde geparkt und dann bekomme er, Lindner, allen Ernstes Anrufe empörter Autofahrer, die beklagten, sie seien nun schon mehrmals in einer Woche „aufgeschrieben“ worden, er solle etwas dagegen unternehmen. Allgemeines Kopfschütteln im Gremium.

Floß säuft nicht regelmäßig ab. Bürgermeister Robert Lindner

Zu Berichten im Rahmen der jüngsten Hochwasserereignisse sagte Lindner: „Floß säuft nicht regelmäßig ab.“ Die letzte Hochwasserkatastrophe liege 75 Jahre zurück. In den vergangenen Jahren sei einiges für den Hochwasserschutz getan worden, auch wenn das seit Jahren geplante Hochwasserschutzkonzept noch nicht umgesetzt sei. Das zuletzt gebaute Regenrückhaltebecken verhindere „einiges“, wie der Bürgermeister sagte.

Keine Maßkrüge, kein starkes Festbier

Die Planungen für das Bürgerfest am 27. Juli hat der Marktgemeinderat abgesegnet. Festkapellen sind heuer das Blasmusik-Ensemble „Bockl-Blech“ aus Waidhaus und die Band „SoulStation No. 10“ aus Weiden. Ein Novum für die Biertrinker: Es wird keine Maßkrüge mehr geben; diese waren zuletzt ohnehin nicht mehr so gefragt und allzu viele wurden nicht mehr zurückgegeben. Außerdem wird kein starkes Festbier mehr ausgeschenkt, sondern nur noch ein normales Helles. Die Preise bleiben wie im Vorjahr.

Sonntage als Markttage festgeschrieben

Eine neue Marktverordnung ersetzt ab sofort die bisherige Verordnung aus dem Jahr 2001. Wesentlicher Punkt ist die Festlegung der folgenden Sonntage als Markttage: vierter Sonntag und Montag im August (Kirchweihmarkt), erster Sonntag im September (Herbstmarkt) und vierter Sonntag im September (Erntedankmarkt).

Sein Einvernehmen hat der Marktgemeinderat auch den folgenden Bauanträgen erteilt: Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage in der Gemarkung Kalmreuth, Anbringen einer Werbefolie auf einer Außentür in der Oberen Bachgasse, Errichtung eines Technikgebäudes für eine zentrale Hackschnitzelanlage im Gewerbegebiet Ellenbach.

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