30.000 Quadratmeter große Halle in nur eineinhalb Jahren hochgezogen

Mitterteich. Der Spezialglashersteller Schott Rohrglas hat am Mittwoch einen neuen Logistikkomplex im Industriegebiet "Birkigt Nord" direkt an der A 93 eingeweiht.

Mit einer überdimensionalen Schere schnitten die Ehrengäste das Band symbolisch durch. Um das Werk zu vollenden, griffen sie danach zu echten Scheren. Foto: Udo Fürst

Passend zum Anlass hatten sich die dunklen Wolken rechtzeitig verzogen, die Sonne tauchte das markante, grau farbige und weithin sichtbare Gebäude in freundliches Hell. Der zu den größten Hallen im Landkreis Tirschenreuth zählende Komplex ist 30.000 Quadratmeter groß und wurde in nur eineinhalb Jahren hochgezogen. Das Gebäude trägt den Namen des Firmengründers und heißt Otto Schott Logistikzentrum. Eingeleitet wurde der Festakt mit circa 200 Gästen mit dem symbolischen Durchschnitt des Bandes am Eingang der Hallen.

„Dieses Projekt ist ein klares Bekenntnis zum Standort Mitterteich“, sagte Schott Business Unit Tubing-Leiter Dr. Patrick Markschläger in seiner Begrüßungsrede. Er bedankte sich besonders bei der Stadt Mitterteich, dem Landkreis und der ausführenden Baufirma Goldbeck für die gute Zusammenarbeit bei Standortsuche, Genehmigungen und Ausführung. Die Halle sei nach modernsten klimatechnischen Gesichtspunkten gebaut worden und erfülle einen nach DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) zertifizierten Gold-Standard in Sachen Nachhaltigkeit. So sei die Außenhülle komplett wiederverwendbar und isoliere so gut, dass nur ein minimaler Energieaufwand für die Beheizung nötig sei. Die benachbarte Biogasanlage der Firma „Green Energy“ versorgt die Halle mit Fernwärme. Das Gebäudekonzept sei auch Teil der Konzernstrategie: Bis 2030 wird Schott klimaneutral produzieren.

Der neue Logistikkomplex von Schott von der A 93 aus gesehen. Foto: Udo Fürst
Der neue Logistikkomplex von Schott von der A 93 aus gesehen. Foto: Udo Fürst
30.000 Quadratmeter groß und in nur eineinhalb Jahren hochgezogen: Das neue Otto-Schott-Logistik-Zentrum am Stadtrand von Mitterteich. Foto: Udo Fürst
30.000 Quadratmeter groß und in nur eineinhalb Jahren hochgezogen: Das neue Otto-Schott-Logistik-Zentrum am Stadtrand von Mitterteich. Foto: Udo Fürst
Das Schott-Logistik-Zentrum wurde am Mittwoch eingeweiht. Foto: Udo Fürst
Das Schott-Logistik-Zentrum wurde am Mittwoch eingeweiht. Foto: Udo Fürst
Ein Jahr nach dem Richtfest wurde das Schott-Logistikzentrum jetzt eingeweiht. Foto: Udo Fürst
Ein Jahr nach dem Richtfest wurde das Schott-Logistikzentrum jetzt eingeweiht. Foto: Udo Fürst
Das Schott-Logistik-Zentrum wurde am Mittwoch eingeweiht. Foto: Udo Fürst
Foto: Udo Fürst

Milliarden von Medizinverpackungen

Größter Vorteil des Neubaus laut Markschläger: Eine neue IT und das neue Lagersystem ermögliche dem Unternehmen eine noch schnellere Lieferung seiner Produkte in aller Herren Länder. „Aus den Hallen können wir Glasrohr für Milliarden von Medizinverpackungen in die ganze Welt schicken.“ Spediteure müssten künftig nicht mehr durch die Stadt fahren und dort verladen. „Unter dem Strich gewinnen damit die Anwohner, die Kunden und auch wir als Weltmarktführer“, betonte der Unit Tubing-Leiter.

Schott stellt in Mitterteich Rohre aus Spezialglas her – größtenteils für die Pharmaindustrie. Impfstoffe, Insulin oder Schlaganfallmedikamente werden darin abgepackt. Es gibt aber auch andere technische Anwendungen für Glasrohr: zum Beispiel für Algenzuchtanlagen oder in Auto-Airbagzündern. Das Mitterteicher Schmelzwerk ist das größte seiner Art weltweit. Mit dem Neubau wächst die gesamte Werkfläche von Schott in der Stadt auf imposante 30 Hektar an.

Übergabe des symbolischen SChlüssels durch Baufirma und Architekten an Schott-Mitarbeiter. Foto: Udo Fürst
Übergabe des symbolischen SChlüssels durch Baufirma und Architekten an Schott-Mitarbeiter. Foto: Udo Fürst
Bei der Einweihung überreichte Landrat Roland Grillmeier (rechts) an Schott Unit-Tubing-Leiter Dr. Patrick Markschläger das Zertifikat vom Umwelt-Klimapakt Bayern. Foto: Udo Fürst
Bei der Einweihung überreichte Landrat Roland Grillmeier (rechts) an Schott Unit-Tubing-Leiter Dr. Patrick Markschläger das Zertifikat vom Umwelt-Klimapakt Bayern. Foto: Udo Fürst
Bei der Einweihung überreichte Landrat Roland Grillmeier (rechts) an Schott Unit-Tubing-Leiter  Dr. Patrick Markschläger erneut das bayerische Klimaschutzzertifikat. Foto: Udo Fürst

„Alles richtig gemacht“

Die gute Symbiose von Auftraggeber und ausführendem Unternehmen hob Mirko Zeng von der Baufirma Goldbeck hervor. Bei der Auftragsvergabe sei nicht allein der Preis entscheidend gewesen, sondern auch Themen wie Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit. „Wir haben alles richtig gemacht“, lobte Mitterteichs Bürgermeister Stefan Grillmeier den größten Arbeitgeber der Stadt, die Politik und Verwaltung, als er nochmal kurz auf die Geschichte des Projekts einging. Die Halleneinweihung sei ein bedeutender Tag für die Stadt, denn „Schott gehört zu Mitterteich und Mitterteich gehört zu Schott“. Grillmeier freute sich, dass das Projekt in Rekordzeit realisiert worden sei.

Landrat Roland Grillmeier, Vorgänger seines Namensvetters Stefan als Bürgermeister, erinnerte an die Zusammenarbeit mit Schott und die ersten Gespräche wegen eines Hallenneubaus vor vielen Jahren. „Zur Industrie gehört die Logistik und der Landkreis ist ein guter Industriestandort.“ Der Landrat wünschte der Firma immer genügend Fachkräfte und eine sichere Energieversorgung.

Wer ist Schott?

Der internationale Technologiekonzern Schott produziert hochwertige Komponenten und leistungsfähige Materialien wie Spezialglas, Glaskeramik und Polymer. Ob als flexibles Glas in faltbaren Smartphones, Glaskeramik-Spiegelträger in den weltgrößten Teleskopen oder Laserglas in der Kernfusiuon: Viele Schott-Produkte kommen in High-Tech-Anwendungen zum Einsatz, die heutige technologische Grenzen verschieben.

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Schott einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro. Neben Innovation ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Unternehmensziel: Bis 2030 soll die Produktion klimaneutral werden.

Schott wurde 1894 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Mainz. Das Unternehmen gehört der Carl-Zeiss-Stiftung, die mit der Dividende die Wissenschaft fördert.

Weitere Informationen unter http://www.schott.com

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