25-jährige Erfolgsgeschichte: Roland Eckert, der Macher beim SV Mitterteich

Mitterteich. Seine richtige Silberhochzeit hat Roland Eckert längst hinter sich. Heuer blickt der Vorsitzende des SV Mitterteich aber auch auf 25 Jahre Arbeit in verantwortlicher Position im Verein zurück.

Seit 25 Jahren leitet er die Geschicke des erfolgreichsten Fußballclubs im Stiftland: Roland Eckert. Foto: Udo Fürst

Jahrzehntelang waren Namen wie Martin und Franz Zehendner, Oswald Krämer oder Willi-Karl Höftmann untrennbar mit dem Sportverein Mitterteich verbunden. 24 beziehungsweise sieben Jahre fungierten die zwei Letzteren als Vorsitzende. Auf sie folgte sieben Jahre lang Josef Weiß, ehe 1998 die Ägide Roland Eckert begann. Anfangs zusammen mit Rainer Heinrich steuert Eckert nun seit einem viertel Jahrhundert das SV-Schiff, hat damit als Rekordhalter seinen Vor-, Vor-, Vorgänger Krämer (1959 – 1983) abgelöst. Fraglos hat der umtriebige 61 Jahre alte Apotheker großen Anteil daran, dass der Fußball-Landesligist seit vielen Jahren eine feste Größe im oberfränkischen Fußball ist.

Tennishalle jetzt abbezahlt

Um Rekorde geht es Roland Eckert nicht. „Entscheidend ist, was für den Verein rauskommt.“ Der Verein, das sind die Sparten Fußball, Tennis und Kegeln. Eckert macht keinen Hehl daraus, dass er ein Fußballer ist. „Die andern Abteilungen werden gut geführt, laufen fast völlig autark. Da muss man sich nicht groß drum kümmern.“ Der Vorsitzende, einst selbst aktiver Kicker, ist aber stolz darauf, dass man kürzlich die letzte Rate der Finanzierung der vereinseigenen Tennishalle bezahlt habe. „Das war schon eine gewaltige Anstrengung.“

Ehrenamtliche sterben aus

Apropos „rauskommen“: Herausgekommen ist einiges für den circa 500 Mitglieder zählenden Verein. Neben der Tennishalle und den weiteren Tennisplätzen sind da das top gepflegte Rasenspielfeld mit dem vor einigen Jahren runderneuerten Vereinsheim an der Marktredwitzer Straße zu nennen. Realisiert wurde und unterhalten wird all das überwiegend von Ehrenamtlichen. „Ohne unsere fleißigen Helfer wäre vieles nicht möglich gewesen“, weiß Eckert, Inhaber der Marien-Apotheke. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn die Freiwilligen würden immer weniger. „Die Alten sterben aus und die Jungen haben anderes im Sinn als Vereinsarbeit. Durch das geänderte Freizeitverhalten wird es immer schwieriger, Nachwuchs zu finden.“

Gründung der JFG

Dem allgemeinen Nachwuchsproblem im Fußball hat der SV Mitterteich schon vor fast 20 Jahren Rechnung getragen, als er die Jugendfördergemeinschaft (JFG) FC Stiftland gründete – zusammen mit dem ATS Mitterteich und dem TSV Konnersreuth. „Das war damals er absolut richtige Weg“, sagt Eckert, und verweist auf die zwei oder drei Jahrgänge, die fast komplett heute noch spielten und teilweise sogar den Sprung in die Bayernliga geschafft hätten. Der Vereinsvorsitzende leitet nach dem Rückzug diverser Verantwortlicher seit geraumer Zeit auch die Fördergemeinschaft zusammen mit dem Pechbrunner SV-Vorsitzenden Roland Zeitler. Nach dem Aus des Nachbarn ATS und dem Konnersreuther Rückzug gehören heute nur noch der SV selbst und der SV Pechbrunn der JFG an. Auch hier werde es immer schwieriger, Leute zu finden. „Es ist auch eine enorme logistische wie finanzielle Herausforderung, zum Beispiel Auswärtsspiele in Bamberg oder Coburg zu haben.“

Die Nummer eins im Landkreis

Sportlich gesehen ist der SV Mitterteich die klare Nummer eins im Landkreis Tirschenreuth. Seit dem ersten Aufstieg im Jahr 1990 gehört man mit kurzen Unterbrechungen sozusagen zum Landesliga-Inventar. Diesen Anspruch zu halten, sei nicht einfach, denn wie überall explodierten auch im Fußball die Kosten. „Im Gegenzug haben wir fast 200 Mitglieder verloren in all den Jahren und auch der Zuschauerschnitt ist von 400 im Jahr 2020 auf 200 heute gesunken.“ Nicht zuletzt deshalb seien teure Neuzugänge beim SVM weder möglich noch erwünscht. „Hier kommt uns die JFG zugute, wo wir immer wieder starke Nachwuchsspieler rekrutieren.“ Und weil der Großteil beider Mannschaften (die Zweite spielt in der Kreisliga) aus Spielern aus der Region bestehe, herrsche auch eine Top-Kameradschaft und ein exzellenter Teamgeist beim SV Mitterteich. „Da ziehen alle an einem Strang. Es ist eine Freude, das zu sehen“, versichert Eckert.

Nachwuchs gesucht

Obwohl ihm die Vereinsarbeit all die Jahre viel Spaß gemacht habe, wird er 2024 definitiv aufhören. Sowohl als Vorsitzender als auch bei der JFG. Eckert: „Ich habe dann 26 Jahre fast jedes Wochenende auf dem Fußballplatz verbracht. Das muss reichen.“ Er hoffe sowohl bei der JFG als auch beim Vereinsvorsitz auf die junge Garde. „Ich kann mir da auch ein Team aus mehreren Leuten vorstellen, wenn sich ein Einzelner nicht traut“, sagt Eckert. Er habe eine Idee, könne aber jetzt noch keine Namen nennen.

Egal, wer dem Fußball besessenen Apotheker folgt: Der SV Mitterteich ohne Roland Eckert ist nur schwer vorstellbar. So ganz einfach wird ihm der Schritt sicher nicht fallen. Deshalb werde er dem Verein weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn das gewünscht sei. Die Strippen beim Landesligisten wird dann aber jemand anderes ziehen müssen.

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