24 Stunden Gänsehaut beim Mofa-Rennwochenende in Feilersdorf

Feilersdorf. Beim 24-Stunden-Mofa-Rennen in Feilersdorf erlebten Fahrer und über 1.000 Besucher ein spannendes Rennwochenende voller Adrenalin, Herausforderungen und Teamarbeit. Teams mussten auf handgeschalteten, luftgekühlten Mofas mit max 50 ccm Hubraum eine "Schlammschlacht" überstehen, Mechaniker kämpften gegen zahlreiche Pannen. Das „Sprengkommando Münchsreuth“ gewann mit 480 Runden, während das Event auch soziale und technische Kompetenzen herausforderte.

Die Mechaniker hatten in den Fahrerzelten viel zu tun, um auf die Schnelle die Mofas wieder zum
Laufen zu bringen. Foto: Robert Dotzauer
Die Mechaniker hatten in den Fahrerzelten viel zu tun, um auf die Schnelle die Mofas wieder zum Laufen zu bringen. Foto: Robert Dotzauer
Bemerkenswert war die Teilnahme eines Frauenteams.  Schirmherrin Carmen Pepiuk ehrte Anna
Veigl-Meyer, Katharina Baumann und Sophia Kuchler (von links). Foto: Robert Dotzauer
Bemerkenswert war die Teilnahme eines Frauenteams. Schirmherrin Carmen Pepiuk ehrte Anna Veigl-Meyer, Katharina Baumann und Sophia Kuchler (von links). Foto: Robert Dotzauer
Ein bisschen Grand Prix-Atmosphäre herrschte beim 24-Stunden-Mofa-Rennen im beschaulichen
Feilersdorf (Gemeinde Trabitz). Foto: Robert Dotzauer
Ein bisschen Grand Prix-Atmosphäre herrschte beim 24-Stunden-Mofa-Rennen im beschaulichen Feilersdorf (Gemeinde Trabitz). Foto: Robert Dotzauer
Auf den Strohballen der Feilersdorfer triumphierten die Teams von Platz 1 bis 4. Mit den Siegern
freuen sich Cheforganisator Stefan Groß und Bürgermeisterin Carmen Pepiuk. Foto: Robert Dotzauer
Auf den Strohballen der Feilersdorfer triumphierten die Teams von Platz 1 bis 4. Mit den Siegern freuen sich Cheforganisator Stefan Groß und Bürgermeisterin Carmen Pepiuk. Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer

Rennfieber in Feilersdorf

Rennfieber herrscht am Wochenende vor dem Kraftberg der Oberpfälzer. In Feilersdorf knattern Mofas mit hohem Vollgasanteil über abgeerntete Getreidefelder. Für die „Rennfahrer“ eine Berg- und Tal-Rally mit höchster Konzentration. Das legendäre 24-Stunden-Mofa-Rennen ließ am Wochenende in Feilersdorf (Gemeinde Trabitz) wieder den Adrenalinspiegel der hochkonzentrierten Fahrer steigen und in den Boxengassen warteten Mechaniker auf zu befürchtende Reifenpannen und auf Getriebe- und Motorschäden. Ein bisschen erinnerte das Szenario an das berühmte 24-Stunden-Rennen im französischen Le Mans. Nur ein bisschen dämpfte Stefan Groß die Euphorie. Er ist mit vielen Unterstützern der Macher des 24-Stunden-Mofa-Rennens in Feilersdorf.

Le Mans Atmosphäre in der Oberpfalz

Die berühmte französische Rennstrecke kam dann doch noch ins Spiel, als es um die Startbedingungen für das 24h-Mofa-Rennens 2024 ging. Im Reglement war die Rede von einem „Le Mans Start“. Das bedeutete: „Das Mofa, das nach 24 Stunden die längste Distanz zurückgelegt hat, gewinnt“. Eine Herausforderung für die Zweiräder und nicht minder für die 99 Fahrer in 33 Teams, die sich auf den heißen Öfen abwechselten. Eine ultimative Belastungsprobe zwischen Mensch und Maschine, zusätzlich erschwert durch die nach Regenfällen einsetzende „Schlammschlacht“ der Rally-Strecke. In Anlehnung an frühere Barbara-Rennen holte der Feilersdorfer Stefan Groß das landesweit nachgefragte Spektakel auf die Piste zurück. Nun ist er Rennleiter und Veranstalter des Events.

Spannung und Strategie beim 24-Stunden-Rennen

Im Gegensatz zu den bisherigen Rennen verlief das Spektakel nicht im 24-Stunden-Dauer-Stress. Aufgeteilt auf zwei Renntage, waren es dann am Samstag und Sonntag doch wieder genau 24 Stunden, die drei Fahrer auf ein und demselben Gefährt zurücklegen mussten. Auf der Rennstrecke dominierten die Mofas der Marken Hercules und Zündapp. Aufregende Stunden auch für die über 1.000 Besucher, beginnend mit dem Massenstart der kleinen Flitzer, mit gewagten Überholmanövern und Aufholjagden, mit meist folgenlosen Stürzen und mit dem typischen Zweitakt-Sound, der wiederum an große Motorradrennen erinnerte. Die Rennstrecke erlaubte Höchstgeschwindigkeiten bis zu 50 km/h.

Technische Herausforderungen und Teamgeist

Ein Highlight mit langer Vorbereitung und mit vielen Hürden, wie Stefan Groß anmerkte. Zugelassen waren nur Zweiräder mit handgeschalteten und luftgekühlten Motoren mit einem maximalen Hubraum von 50 Kubikzentimetern (50 ccm). Auch ein reduzierter Lärmpegel mit einem Fahrgeräusch von höchstens 84 db/A und weitere Umweltauflagen gehörten zu den Startvoraussetzungen. Dem Dauerstress auf der Strecke zeigte sich erwartungsgemäß manches Zweirad nicht gewachsen. Dann schlug die Stunde der Spezialisten in den Fahrerzelten. Von der streikenden Zündung und der defekten Benzinzufuhr bis zu gerissenen Gaszügen und Kolbenfressern: die Mechaniker gehörten zu den „Helden“ im Hintergrund des Rennens.

Siegerehrung und Gemeinschaftsgeist

Nach einer „Etappenparty“ am Samstagabend endeten die Renntage am Sonntagabend glücklich und ohne dramatische Vorkommnisse mit einer Siegerehrung am Feilersdorfer Rummerstodl. Für das leibliche Wohl sorgte die Dorfgemeinschaft. Volle Einsatzbereitschaft galt für die Burkhardsreuther und Zessauer Brandschützer und für Mitglieder der BRK-Bereitschaften aus Pressath und Weiden. „Macher“ Stefan Groß und Bürgermeisterin Carmen Pepiuk zeichneten bei der Siegerehrung „alte Bekannte aus der Mofa-Szene“ aus. Besonders junge Fahrer aus den Ortschaften Münchsreuth und Oberbibrach triumphierten. Zum Sieger ausgerufen wurde das „Sprengkommando Münchsreuth“. Mit 480 Runden gewannen das Team Andreas Bauer/Felix Fahrnbauer/Elias Hermann. Als Titelverteidiger sicherte sich die „Berg-Mafia Seitenthal“ mit 451 Runden den 2. Platz. Über die Dritt- und Viertplatzierten muss erst noch entschieden werden. Ein Computer-Fehler bremste die Auswertung. Noch im Rennen sind dabei die „Biwricher Pistensei“ mit Lukas Biersack, Peter Heining und Korbinian König und das Team „Bora Bora“ aus Neukirchen bei Sulzbach mit John Engelhard, Konrad Kohl und Tom Mühlbauer.

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