Alles zu teuer? Lösungssuche nach Bolzplatzgespräch in Waldershof

Waldershof. Eltern und Kinder suchen gemeinsam mit dem Stadtrat nach Alternativen für einen weiteren Allwetterplatz, doch große Kosten schrecken ab.

Seit Jahresbeginn müssen die Kinder auf ihren Sportplatz verzichten. Symbolbild: pixabay

Seit Anfang des Jahres wird die Jobst-vom-Brandt Grundschule in Waldershof saniert. Gleich nebenan entsteht ein neues sieben gruppiges Kinderhaus. Aufgrund der beiden Baumaßnahmen mussten die in die Jahre gekommenen Sportaußenanlagen der Schule zunächst weichen.

Im Jahr 2025 werden die Sportanlagen mit Laufbahn, Weitsprunganlage und Allwetterplatz jedoch neu angelegt und der Schule, sowie in der schulfreien Zeit der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen.

Vorübergehend geschlossen

Bei diversen Gelegenheiten haben Kinder und Jugendliche aus den die Schule umgebenden Wohngebieten den Wegfall insbesondere des Allwetterplatzes sehr bedauert. Der Platz hatte sich zu einem wichtigen Treffpunkt entwickelt, der sehr intensiv angenommen wurde. Täglich trafen sich zehn bis 20 junge Leute zum Spielen, Toben und zur Kontaktpflege. Dies ist nun aufgrund der Baustelle vorübergehend nicht mehr möglich.

Gemeinsamer Dialog

Zweiter Bürgermeister Mario Rabenbauer hatte in Vertretung von Bürgermeisterin Margit Bayer Ende Mai zu einem „Bolzplatzgespräch“ geladen, um Lösungen für die Übergangszeit zu erarbeiten und im Nachgang mögliche Alternativen zu prüfen. Zahlreiche betroffenen Familien nahmen das Angebot gerne an. Bereits über Briefe ans Rathaus und in der Bürgerbeteiligung zur „Demografiefesten Kommune“ brachten die Kinder selbst ihr Anliegen vor.

Im Gespräch wurde die Bitte eingebracht einen zweiten Hartplatz in der Stadt zu schaffen. Hierfür kämen der Stadtpark oder der Kirchsteig-Spielplatz in Frage. „Der Wille mitzugestalten und Anregungen einzubringen ist absolut zu begrüßen. Kinder und Jugendliche sollen ernstgenommen und gehört werden. Es ist wichtig hier das Gespräch zu suchen“ so Mario Rabenbauer und die beiden Jugendreferenten Winfried Neubauer und Florian Dick, die ebenfalls beim Bolzplatzgespräch dabei waren. Die Referenten für Sport, Jürgen Ranft und Matthias Wolf, waren auch bei dem Gespräch mit dabei und brachten ihre Vorstellungen mit ein.

Erfolglose Lösungssuche

Das Bauamt hat intensiv bei Sportplatz-Baufirmen nachgefragt und Angebote eingeholt. Die Auslastung der Firmen ist groß, so dass wohl erst mit einem Bau in 2024 überhaupt gerechnet werden könnte. Zudem gestaltet sich der Preis für alle möglichen Varianten (Hartplatz, umrandeter, geschotterter Platz, Allwetterplatz, „Fußballkäfig“) als sehr hoch. Bei allen Ausführungen müssten umfangreiche Baggerarbeiten und Fundamentbaumaßnahmen erfolgen.

Unter 60.000 Euro ist keine Lösung für einen zusätzlichen Hartplatz darstellbar. „Der Bau eines weiteren Allwetterplatzes oder Hartplatzes wäre purer Luxus, den wir uns leider nicht leisten können und der das Problem auch nicht zeitnah genug löst.“ so die Bürgermeisterin. „Wir haben wochenlang intensiv, aber erfolglos nach Lösungen zur Umsetzung gesucht.“

Andere Möglichkeiten nutzen

Daher hat sich der Stadtrat in seiner Sitzung im Juni einstimmig dazu entschlossen die unverhältnismäßig große Investition zur Überbrückung von einem Jahr nicht zu tätigen. Es wird gebeten, auf die bereits in der Stadt vorhandenen Bolzplätze auszuweichen, auch wenn diese keine Hart- oder Allwetterplätze sind. Gerne möchte die Stadt dabei unterstützen niederschwellige Angebote zu liefern, die den Sozialkontakt unter den Kindern und Jugendlichen stärken.

Hierfür sei die Stadtverwaltung sehr dankbar für kostenextensive Ideen und Anregungen, wie es gelingen kann, andernorts vorübergehend einen ähnlich attraktiven Treffpunkt zu gestalten. Außerdem wird der Stadtbauhof den Wünschen der Kinder nachkommen und die Bolzplätze regelmäßig mähen und ggf. die Netze erneuern. Ab 2025 kann der neu errichtete Hartplatz an der Schule in der unterrichtsfreien Zeit wieder uneingeschränkt genutzt werden.

Geduld und Verständnis

Die Bürgermeisterin und der Stadtrat bitten hier um Geduld und Verständnis für die unvermeidbaren Unannehmlichkeiten in der Bauphase. „Schulsanierung und Kindergartenneubau kommen ja ebenfalls den Kindern zu gute.“, so Margit Bayer.

* Diese Felder sind erforderlich.