Auerbachs Stadtrat setzt auf Sanierung und Entwicklung
Auerbach. In nichtöffentlicher Sitzung am 29. Januar beschloss der Stadtrat Maßnahmen wie die Generalsanierung der Kläranlage.

Die Kläranlage Auerbach muss generalsaniert werden, um weiterhin eine wasserrechtliche Betriebsgenehmigung zu erhalten. Von den rund 12,3 Mio. Euro kalkulierten Gesamtkosten werden rund 3,6 Mio. Euro über Fördermittel abgedeckt, die restlichen 8,76 Mio. Euro werden voraussichtlich über Verbesserungsbeiträge finanziert. Um diese berechnen zu können, bedarf es zwingend der Ermittlung der beitragspflichtigen Grundstücks- und Geschossflächen. Zwei Büros wurden dazu angefragt. Der Stadtrat vergab in seiner Sitzung am Mittwoch die Dienstleistung zur Ermittlung der beitragspflichtigen Grundstücks- und Geschossflächen an die Kommunalberatung Bitterwolf GmbH aus Greding zum voraussichtlichen Gesamtpreis in Höhe von 209.240 Euro netto.
Entwicklung des Baugebiets Kleintierzüchter
Im Juli 2024 wurde das Planungskonzept für das Baugebiet „Kleintierzüchter“ im Stadtrat vorgestellt. Auf den Flächen sollen 26 Parzellen für Einfamilienhäuser und drei Parzellen für Mehrfamilienhäuser verwirklicht werden. Nachdem ein Großteil der Fläche im Eigentum der BayWa AG ist, wird die Erschließungsmaßnahme in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Um die Realisierung weiter voranzutreiben und den städtischen Haushalt zu schonen, schlug die Verwaltung vor, die Erschließungsmaßnahme an einen Träger zu vergeben. Im Oktober 2024 hat die KFB (Kommunales für Bayern) bereits die Rahmenbedingungen sowie die Vorteile einer Erschließungsträgerschaft ausführlich erläutert. Für das Baugebiet „Kleintierzüchter“ wurde nun ein Angebot zur Übernahme der Erschließungsträgerschaft unterbreitet. Der Stadtrat stimmte dem Abschluss der Erschließungsträgerschaft mit der KFB Baumanagement GmbH aus Reuth bei Erbendorf zu.
Teilabbruch des “Goldenen Löwen”
Bereits in der Dezembersitzung wurde der Auftrag für den Teilabbruch des rückwärtigen Gebäudes an die Kornburger Abbruch und Erdbau e.K. vergeben. Ein Anbieter hat daraufhin eine Rüge bei der VOB-Stelle eingereicht. Dieser Rüge wurde seitens der Regierung stattgegeben. Das Angebot wurde erneut sorgfältig sowie vergaberechtskonform geprüft. Auch diese erneute Prüfung ergab, dass der Anbieter von der Wertung auszuschließen ist. Der Stadtrat bestätigte die Vergabe der Abbrucharbeiten am Goldenen Löwen an die Kornburger Abbruch und Erdbau e.K aus Weiden zum Bruttoangebotspreis von 518.293,79 Euro.
Kanalsanierung in Nasnitz und GE Lohe
Bei den Kanalsanierungsmaßnahmen in Nasnitz und GE Lohe wurden zusätzliche Maßnahmen notwendig. Vor Ort wurden mehrere bestehende Betonrohre mit Fuß sowie Atlasrohre vorgefunden. Ein Anschluss von heute gängigen Kanalrohren ist hier nicht möglich. Nachdem die Form der Rohre bei der Kamerabefahrung nicht sichtbar wird, konnte dies bei der Ausschreibung nicht berücksichtigt werden. Für den Zusammenschluss von den Bestandsrohren mit den neuen Rohren mussten spezielle Adapter für die ausgeschriebenen Manschetten angeschafft werden. Insgesamt handelt es sich um 114 Adapter in unterschiedlichen Größen. Der Stadtrat genehmigte diesen Nachtrag der Englhard Bau GmbH in Höhe von 119.988,41 Euro brutto nachträglich.
Erneuerung der Brandmeldeanlage in der Helmut-Ott-Halle
Die Brandmeldeanlagen unterliegen strengen Vorschriften was Wartung und Tausch von Anlagenteilen betrifft. So müssen automatische Rauchmelder spätestens nach acht Jahren ausgetauscht werden. In der Helmut-Ott-Halle steht nun der erneute Tausch von 131 Meldern an. Die Brandmeldeanlage einschließlich Wartung wurde bereits 2015 in Gänze in ein Mietgeschäft umgewandelt, für die Wartung wurde dafür ein zehnjähriger Mietvertrag mit Bosch abgeschlossen. Die monatliche Miete betrug bisher 498,18 Euro netto. Allerdings ist der erneute Tausch der Melder nicht im Mietvertrag enthalten. Der Stadtrat vergab nun den Auftrag für einen Anschlussmietvertrag mit der Fa. Bosch Sicherheitssysteme GmbH, bei der der Tausch der Brandmelder nach acht Jahren inbegriffen ist. Die monatlichen Kosten belaufen sich auf 973,28 Euro brutto mit einer Laufzeit von zehn Jahren.
Nachrüstung von Regenüberlaufbecken in Michelfeld
Große Regenüberlaufbecken (RÜB) bzw. Entlastungsbecken schützen Kläranlagen bei starken Regenfällen vor einer Überlastung. Der Niederschlag wird zwischengespeichert und gedrosselt an die Kläranlage abgegeben. Kann das RÜB die anfallenden Wassermengen nicht fassen, wird ein Teil davon in den Vorfluter abgeschlagen. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen müssen die Einstauereignisse und die abgeschlagene Wassermenge gemessen und dokumentiert werden.
Ein Füllstandsensor liefert hierfür die erforderlichen Messwerte. Der Auftrag für die Ausstattung der drei Regenüberlaufbecken in Michelfeld mit SPS und Überlaufmessung wird an die Hofmockel Automatisierungs- und Prozesstechnik GmbH aus Rohr zum Bruttoangebotspreis von 60.979,25 Euro vergeben. Er beinhaltet die Einrichtung der erforderlichen Sensoren und den Anschluss an die Übertragung der Messergebnisse an die Zentrale. Die Inbetriebnahme ist dem Landratsamt zum 31. Dezember 2025 nachzuweisen.
Sanierung des Bürgerspitals in Auerbach
Für die Sanierung des Bürgerspitals wurde seinerzeit eine Modernisierungsvereinbarung mit der Spitalstiftung beschlossen. Durch die Erhöhung der Baukosten und die dadurch auch höheren Städtebauförderungsmittel musste diese bereits einmal angepasst werden. Der gesamte Städtebauförderungsanteil betrug demnach 1.650.000 Euro und gliederte sich auf im Verhältnis 80 % zu 20 %. Demnach betrugen die Mittel der Regierung 1.320.000 Euro und die Mittel der Stadt Auerbach 330.000 Euro. In dieser Modernisierungsvereinbarung wurde der städtische Anteil auf maximal 330.000 Euro beschränkt.
In der Bauphase entstanden noch einmal Mehrkosten, diese wurden rechtzeitig bei der Regierung der Oberpfalz angemeldet. Eine etwaige Höhe einer möglichen nachträglichen Förderung dieser Mehrkosten konnte aber erst mit der Prüfung des Verwendungsnachweises ermittelt und festgelegt werden. Im Januar 2025 erhielt die Stadt den Bescheid, dass die Städtebauförderungsmittel auf 1.750.000 Euro erhöht werden. Die entstandenen Mehrkosten werden damit nachträglich mit Städtebauförderungsmittel in Höhe von 100.000 Euro gefördert.
Auch hier gilt das oben genannte Aufteilungsverhältnis. Demnach erhält die Stadt seitens der Regierung 80.000 Euro, welche mit dem Eigenanteil der Stadt in Höhe von 20.000 Euro an die Spitalstiftung noch weitergeleitet werden müssen. Der Stadtrat beschloss die Erhöhung des Eigenanteils bei den Städtebauförderungsmitteln von bisher maximal 330.000 Euro um weitere 20.000 Euro auf nun insgesamt 350.000 Euro. Die nachträglichen Fördermittel aus der Städtebauförderung werden an die Spitalstiftung als letzter und damit abschließender Schritt in der Finanzierung der Maßnahme weitergeleitet.
* Diese Felder sind erforderlich.