Erbendorf: CSU fordert Klarstellung zu Bürgermeister-Aussagen

Erbendorf. Die CSU-Fraktion sowie der CSU-Ortsverband möchte mit einer Stellungnahme zur Berichterstattung über den Bürgermeister und die Stadtverwaltung Erbendorf ihr Sicht zur aktuellen Situation in Erbendorf klarstellen.

Foto: Dominik Vollath

Ja – in Erbendorf ist immer was los! Die CSU-Fraktion im Erbendorfer Stadtrat sowie der CSU-Ortsverband beziehen Stellung zu den Informationen aus dem Bericht über Bürgermeister Johannes Reger und dessen Hintergründe, warum er bei der Bürgermeisterwahl 2026 nicht mehr antreten will.

„Die Darstellung des Bürgermeisters ist wie erwartet sehr einseitig, zudem muss die beschriebene Kritik an Mitarbeitern der Stadt richtiggestellt werden, da diese nicht den Tatsachen entspricht“. Dies ist zumindest die Auffassung von Sandra Dostler als Ortsvorsitzende, Matthias Fütterer für die CWL-Fraktion und Dominik Vollath für die CSU-Fraktion. Dazu hat OberpfalzECHO nun folgende Stellungnahme erreicht:

Pressestatement der CSU-Fraktion im Erbendorfer Stadtrat sowie des CSU-Ortsverband:

Diese Stellungnahme soll nicht als ein „Nachtreten“ verstanden werden, sondern als Klarstellung der Informationen aus der Pressemitteilung der Stadt. Es gab auch keinerlei Streit, sondern nur sachlich geprägte Diskussionen. Zunächst Danke an Johannes Reger für seine jahrelange und engagierte kommunalpolitische Arbeit als Stadtrat, Fraktionssprecher, Kreisrat, 2. Bürgermeister und aktuell Bürgermeister.

Klarstellung der Situation

Johannes Reger hatte viele Aufgaben zu meistern, beginnend mit Corona, den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs inkl. der Energiekrise sowie den finanziellen Herausforderungen, die viele Kommunen haben. Trotz dieser Voraussetzungen konnten viele Projekte, die vor seiner Amtszeit begonnen wurden, erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Die Entscheidung von Johannes Reger, nicht mehr als Bürgermeister zu kandidieren, verdient Respekt und Anerkennung, ebenso haben wir Verständnis für die Enttäuschung und die daraus resultierenden Worte an die Belegschaft, die aber auch richtiggestellt werden müssen. Der Schritt kam für uns in der Schnelligkeit und Konsequenz überraschend, da die Sitzung wie auch vorherige Sitzungen ruhig und sachlich verliefen.

Weiter gute Zusammenarbeit

Wir wünschen ihm alles Gute für die restliche Amtszeit und die Zeit danach. Selbstverständlich werden wir die verbleibenden Monate weiterhin konstruktiv mit ihm weiterarbeiten und auch gemeinsam mit den anderen Fraktionen die anstehenden Entscheidungen meistern.

Der Ortsverband und die Fraktion werden mit Blick auf die Kommunalwahlen im nächsten Jahr in Ruhe und mit Bedacht in die Kandidatenfindung gehen und zu gegebener Zeit einen geeigneten Kandidaten oder Kandidatin präsentieren.

Gute Beziehung zu Mitarbeitern der Verwaltung

Die Stellungnahme auf der Betriebsversammlung steht sinnbildlich dafür, dass der Bürgermeister die Fähigkeit verloren hat, zuzuhören und auf Sorgen und Nöte einzugehen.

Zuerst ist es uns ein Anliegen und es muss richtiggestellt werden, dass es niemals einen Vorwurf gegenüber der Verwaltung und oder dem Bauhof gab. Eine Kritik am Team oder an einzelnen Mitarbeitern hat es nicht gegeben. Auch pflegen wir zu vielen Mitarbeitern ein sehr gutes Verhältnis. Aus unserer Sicht sehr unklug und auch unnötig, hier zu versuchen, die Mitarbeiter gegen uns aufzubringen.

Wir bekamen einen enormen Zuspruch, Telefone standen nicht still und viele haben sich für unseren Mut bedankt – nicht nur innerhalb der Partei, sondern auch außerhalb.

Die drei exemplarisch dargestellten Themen stehen für eine Vielzahl an zurückliegenden und aktuellen Problemen.

Aus der Pressemitteilung der Stadt entsteht der Eindruck, man hätte sich nur aufgrund weniger Themen bzw. Lappalien voneinander distanziert. Die angesprochenen Punkte waren aber willkürlich gewählt und stehen für eine Vielzahl an aktuellen und zurückliegenden Problemen und Missständen. Dazu gehören auch viele nichtöffentliche Vorgänge.

Auch sind es nicht nur Teile der Fraktion, sondern große Teile der Fraktion sowie nahezu die gesamte Vorstandschaft der CSU. Völlig normal, dass sich manche auch zurückhaltend geäußert haben, aber der Tenor war eindeutig. Der Prozess dauert auch schon eine Weile an und war auch keine Kurzschlussreaktion der Gremien.

Man wollte dem Bürgermeister zu Beginn und vor allem nach Corona die Möglichkeit geben, sich in die Aufgaben einzuarbeiten und in das Amt hineinzuwachsen. Seit einem guten Jahr schwindete aber zunehmend die Hoffnung, dass man mit Gesprächen, die vielfach und in unterschiedlichen Konstellationen und Gremien stattgefunden haben, einwirken und helfen konnte – da gut gemeinte Ratschläge und Hinweise vom BGM nicht angenommen wurden und selten Selbstkritik kam.

Art und Weise wird kritisiert

Ein großer Punkt, der uns immer wieder belastet hat, ist die Art und Weise, wie mit Menschen umgegangen wurde und sich den Sorgen und Nöten nicht angenommen hat. Über Strategien und Abläufe kann man unterschiedlicher Meinung sein, wenn aber die menschliche Komponente fehlt und laufend Enttäuschungen stattfinden, kann man darüber nicht mehr hinwegsehen. Er hat es nie wirklich geschafft, die Allgemeinheit, aber auch die Stadträte aller Fraktion mitzunehmen.

Wir richten den Blick nach vorne und werden uns als Ortsverband und Fraktionen weiterhin im Sinne der Bevölkerung einsetzen und unsere ehrenamtliche Tätigkeit im Stadtrat weiterhin mit bestem Wissen und Gewissen ausfüllen.

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