Erster Steeldartclub in Weiden:  modern, einfach und alles andere als Kneipensport

Weiden. Es ist die Geburtsstunde des Steeldarts in Weiden: Bei der SpVgg SV sind ein gutes Auge und eine ruhige Hand gefordert.

Matthias „Igor“ Dineiger in Aktion. Foto: Udo Fürst

Dart, lange als Kneipensport verschrien, hat diesen Ruf längst abgelegt. Dafür haben TV-Übertragungen und eine verstärkte Medienberichterstattung ebenso gesorgt wie die Erfolge deutscher Sportler im Steeldart. Jetzt hat die Begeisterung für diese Sportart auch die Max-Reger-Stadt erreicht.

„Kein Kneipensport“

Unter dem Dach der SpVgg SV hat sich kürzlich ein gutes Dutzend Interessierter zusammengetan und eine Dartabteilung gegründet. Matthias „Igor“ Dineiger und Philipp Bösl, die Initiatoren und „Anführer“ der jüngsten SpVgg-Sparte, hatten vor einigen Monaten die Idee, in Weiden einen Dartclub zu gründen. Einen geeigneten Raum dafür zu finden, war zunächst das größte Problem. „Steeldart ist ausdrücklich kein Kneipensport, sondern hat einen rein sportlichen, professionellen Charakter. Deshalb kam für uns eine Gaststätte nicht infrage“, erklärt Dineiger. Schließlich kam man auf den Jugendraum in der Mehrzweckhalle, der sich für ihre Zwecke als ideal erweisen sollte. Zwar muss man sich den derzeit noch mit den Dance Kids des Vereins teilen, doch die beziehen ab Januar andere Räume.

Mittwoch, 18.30 Uhr: Die ersten Darter treffen zum Training im Jugendraum ein. Bevor sie loslegen können, müssen sie zunächst die Scheiben „enthüllen“ und die Abstandsplatten davor aufbauen. Die acht Kästen mit den Dartscheiben haben die beiden Spartenleiter in Eigenregie gebaut. Finanziell unterstützt wird die Dartabteilung von mehreren Weidener Firmen, „wobei weitere Sponsoren immer willkommen sind“, betont Dineiger. Zwölf bis 15 Männer von 15 bis 55 Jahren, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, kommen durchschnittlich zu den Trainingseinheiten am Dienstag und Mittwoch. „Eine kunterbunte Mischung“, sagt „Igor“, wie der auch beim Schwimm- und Tennisverein aktive Multisportler überall genannt wird. Jeder und jede, die sich für diesen Sport interessieren, sei willkommen. „Man ist nie zu schlecht, kann Dart schnell lernen und muss keine Angst vor dem ersten Mal haben“, appelliert der Spartenleiter an potenzielle Interessierte.

Matthias
Matthias „Igor“ Dineiger (links) und Philipp Bösl haben die Dartabteilung gegründet. Foto: Udo Fürst
Immer dienstags und mittwochs treffen sich im Jugendraum der Mehrzweckhalle die Steeldarter der SpVgg SV zum Training. Foto: Udo Fürst
Immer dienstags und mittwochs treffen sich im Jugendraum der Mehrzweckhalle die Steeldarter der SpVgg SV zum Training. Foto: Udo Fürst
Immer dienstags und mittwochs treffen sich im Jugendraum der Mehrzweckhalle die Steeldarter der SpVgg SV zum Training. Foto: Udo Fürst
Immer dienstags und mittwochs treffen sich im Jugendraum der Mehrzweckhalle die Steeldarter der SpVgg SV zum Training. Foto: Udo Fürst
Vor dem Training müssen die Darter erst die Dartkästen und Abstandsplatten aufbauen. Foto: Udo Fürst
Vor dem Training müssen die Darter erst die Dartkästen und Abstandsplatten aufbauen. Foto: Udo Fürst
Matthias
Immer dienstags und mittwochs treffen sich im Jugendraum der Mehrzweckhalle die Steeldarter der SpVgg SV zum Training. Foto: Udo Fürst
Immer dienstags und mittwochs treffen sich im Jugendraum der Mehrzweckhalle die Steeldarter der SpVgg SV zum Training. Foto: Udo Fürst
Vor dem Training müssen die Darter erst die Dartkästen und Abstandsplatten aufbauen. Foto: Udo Fürst

30 Aktive als Ziel

Ziel der Weidener Steeldarter sind mittelfristig 30 Aktive, mit denen man dann ab Sommer 2025 zwei Mannschaften für den Spielbetrieb melden könne. „Im Gegensatz zum E-Dart, das fast immer in Kneipen gespielt wird, verstehen wir uns als echter Sportverein und sind im Bayerischen Dartverband organisiert.“ Steeldart sei auch wesentlich billiger, weil die Elektrokästen beim E-Dart ständig mit Geld bestückt werden müssen. Nachteil, der eigentlich keiner ist: der Punktestand, den man beim Steeldart auf die Hanfscheiben wirft, muss per Kopf ausgerechnet werden. Für die geistige Frische ist diese Dartart daher sicherlich etwas anspruchsvoller, fördert aber auf Dauer auch das Kopfrechnen. Das Image von Steeldart ist: modern, einfach, stylisch, kostengünstig und als echte Sportart akzeptiert.

Unterschied zwischen Steel- und E-Dart

Unterschiede zwischen Steel- und E-Dart (auch Softdart) gibt es zum Beispiel bei den Dart-Spitzen: Metallspitzen beim Steeldart, Plastik- oder Kunststoffspitzen beim E-Dart. Die E-Dart-Boards bestehen ebenfalls aus Kunststoff und beinhalten Elektronik. Der Automat zeigt den verbleibenden Punkterest an. Dadurch entfällt Rechnen und Schreiben weitgehend.

E-Darts sind mit maximal 18 Gramm leichter als Steeldarts (bis 50 Gramm). Dadurch soll die Langlebigkeit der elektronischen Scheibe gewahrt werden.

Außerdem sind im E-Dart mehrere Spielmodi verbreitet (Cricket, Bullshooter), während die meisten Top-Turniere im Modus „501 – Single In Double Out“ stattfinden. Ein Neun-Darter stellt dabei das Optimum dar – mit neun Würfen zur Null und zum Sieg.

Aktueller Weltmeister der PDC (World Darts Championship) ist der Engländer Luke Humphries. Bester Deutscher in der Weltrangliste ist Martin Schindler auf Platz 22. In den vergangenen Jahrzehnten prägte diesen Sport vor allem Phil Taylor. Der 16-fache Weltmeister aus England hat seine Karriere mittlerweile beendet.

Wenn am Sonntag die bis zum 3. Januar 2025 dauernde 32. PDC Darts-WM im Alexandra Palace in London steigt, ist natürlich kein Weidener Darter dabei. Aber was nicht ist, kann ja noch werden …

Infos auch unter der E-Mailadresse steeldartacademy@spvgg-weiden.de

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