Speinshart investiert in KI-Zukunft
Speinshart. Die Gemeinde finanziert mit, um ein Wissenschaftszentrum für Künstliche Intelligenz aufzubauen, wofür Städtebaufördermittel und ein lokales Sondermodell zum Einsatz kommen. Die Gesamtkosten betragen etwa 12,5 Millionen Euro, wobei Speinshart hofft, 500.000 Euro als erste Förderrate zu erhalten.

Städtebaufördermittel sollen mithelfen, den Aufbau der künftigen „Denkfabrik“ für Künstliche Intelligenz zu finanzieren. Der Beitrag der Gemeinde ist dabei nicht unerheblich. Der fiskalische Anteil der Gemeinde Speinshart zur Errichtung eines Speinsharter Leuchtturmprojekts hört sich zwar bescheiden an. Aber für die Größe der Kommune und deren Finanzkraft ist es dennoch ein dicker Batzen, den Speinshart laut Grobplanung für die Baumaßnahmen im Umfang von rund 12,5 Millionen Euro zu leisten hat. Zu Hilfe kommt Bürgermeister Albert Nickl und der Ratsmannschaft eine finanzielle Ausnahme-Konstruktion.
Der Bürgermeister bezeichnet die Geldquelle als „Sondermodell Speinshart.“ Die Gemeinde darf neben den seit Jahrzehnten bewährten Fördergeldern aus dem staatlichen Programm der Dorferneuerung auf Geld aus dem Topf der Städtebauförderung hoffen. Ein Glücksfall für das Klosterdorf
Finanzierungsanker Städtebaufördermittel
Das Procedere der Zuschuss-Bewilligung begann in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates mit der Absegnung einer sogenannten Bedarfsmitteilung 2025. Die Gemeinde meldet der Regierung der Oberpfalz den Zuschussbedarf für 2025. Aus dem Gesamtkontingent für die Oberpfalz hofft Speinshart als erste Förderrate auf eine Summe von 500.000 Euro. Der gesamte städtebauliche Anteil zur Finanzierung des Großprojekts liegt bis 2028 bei zirka 4,2 Millionen Euro.
Aus dieser Summe wird ein Zuschuss von 80 Prozent erwartet. Um die finanziellen Möglichkeiten der Klostergemeinde nicht zu sprengen, begrenzen Bürgermeister Albert Nickl und die Ratsmitglieder den Förderanteil der Kommune auf 10 Prozent der geschätzten städtebaulichen Mittelzuweisung. Zudem erwartet Speinshart eine Kostenbeteiligung des Landkreises in gleicher Höhe. Ein Finanzierungsmodell, das die volle Zustimmung des Gemeinderates erhielt.
Neue Architekten
Mit einem endgültigen Abschluss der Planungs- und Genehmigungsphase des Projekts Wissenschaftszentrum rechnet Bürgermeister Albert Nickl bis zum Herbst des kommenden Jahres. Die Baumaßnahme könne dann voraussichtlich Anfang 2026 beginnen, so die optimistische Zeitrechnung des Sitzungsleiters. Albert Nickl verwies zudem auf einen Wechsel des Planungsbüros. Nunmehr sei die Tirschenreuther Architekten-GmbH Brückner & Brückner für die Detail-Planungen beauftragt.
Weitere Abstimmungsgespräche kündigte der Bürgermeister mit der Fachbehörde des Bundes für Kultur und Medien an. Den Bund nannte Albert Nickl als wichtigen Zuschussgeber. Nach Abschluss der Gesamtplanung versprach er eine Projektvorstellung im Rahmen einer Bürgerversammlung.
Zuschuss für Pflegeberatung
Einverstanden war das Gremium mit der Fortsetzung der bewährten regelmäßigen Beratung von pflegenden Angehörigen. Die Fachstelle ist der Caritas-Sozialstation Grafenwöhr angegliedert. Finanziert wird die Beratung über das Dach der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) in der Region Vierstädtedreieck von den zehn Mitgliedsgemeinden der ILE. Auch der Landkreis entrichtet einen Obolus. Die Fachstelle ermittelte für 2025 einen geschätzten finanziellen Bedarf in Höhe von zirka 42.000 Euro.
Nach Abzug der Förderkontingente der Caritas, des Landesamtes für Pflege und des Landkreises Neustadt. Verbleibt den Mitgliedskommunen ein Restbetrag von 19.350 Euro. Unter Verwendung des Einwohnerschlüssels rechnet Speinshart mit einem Zuschussbedarf in Höhe von zirka 858 Euro. In der Klostergemeinde finden Sprechstunden jeweils jeden zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 18 Uhr statt. Auch Hausbesuche sind nach Anmeldung möglich.
Das sogenannte gemeindliche Einvernehmen stellte der Rat zu Bauanträgen von Katharina und Andreas Karl zum Umbau eines Zweifamilienhauses in der Weinleite in Speinshart und zum Neubau eines Einfamilienwohnhauses von Nadja Roßner und Christopher Schleicher im Gebiet Mühlbach in Tremmersdorf her.
Der Informationsteil
Zwischeninformationen gab es zu laufenden Hoch- und Tiefbaumaßnahmen der Gemeinde. Der Bürgermeister meldete die Fertigstellung der Siedlungsstraße am Kellerhaus und bescheinigte der Firma Schulze „gute Arbeit.“ Die begleitenden Anpflanzungen werde der Gemeindebauhof vornehmen, teilte Albert Nickl mit.
Gute Baufortschritte mache zudem die Erschließung des Baugebietes Krummacker. Mit der Feststellung „es schaut goud aus“ kündigte der Sitzungsleiter die baldige Asphaltierung an. Der Bürgermeister informierte zudem über die Baufortschritte zur Sanierung des Kindergartens.
Abgeschlossen seien aus Sicht des Wasserwirtschaftsamtes Entlandungsmaßnahmen der Creußen im Bereich Tremmersdorf. Ein unzureichender Eingriff in das Flussbett aus Sicht der Anlieger, bedauerte Albert Nickl, um gleichzeitig in den kommenden Jahren auf weitere Sediment-Entsorgungen zu hoffen.
Der öffentliche Teil der Sitzung endete mit Termin-Bekanntgaben. So endet die Grüngut-Annahme in der ehemaligen Bauschuttdeponie auf Anweisung des Landkreises am 30. November 2024.
Eingeladen ist die Bevölkerung am Samstag zum Comedy-Abend der Gruppe Barbari Bavarii und den Klosterbläsern und am Mittwoch, 4. Dezember 2024, zur Bürgerversammlung, jeweils im großen Saal des Gemeindezentrums.
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