Nachruf Johann Kleber: Seine Liebe galt der Familie und den Hubertusschützen
Eslarn. Der beliebte Eslarner Johann Kleber war 2024 wiederholt krank und verstarb nach einem Schlaganfall am 6. November im Alter von 84 Jahren im Klinikum Weiden.

Der Glaube, die große Trauergemeinde und die Verbundenheit mit den Vereinen Feuerwehr, Kegelclub, Siedlerbund und Tischtennisverein, aber vor allem mit der Schützengesellschaft Hubertus gaben der Familie Trost in der Bewältigung der großen Trauer.
In der Predigt beim Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zitierte Pfarrer Erwin Bauer aus dem Zweiten Korintherbrief von Apostel Paulus, der darin das Leben hier auf Erden mit einem irdischen Zelt, einer Behausung für die Wanderschaft vergleicht. Dagegen findet der Mensch im von Gott erbauten „ewigen Haus im Himmel“ den Frieden, die Geborgenheit und Liebe. „Es ist die perfekte Heimat, in der der Verstorbene Johann Kleber nach seiner langen Wanderschaft auf Erden angekommen ist.“ In einem Rückblick erinnerten Erwin Bauer und im Nachruf Schützenvorsitzender Daniel Biermeier an das Leben von Johann Kleber und an die Zeit bei den Hubertusschützen.
Bäcker aus Leidenschaft
Der Wanderweg begann für Kleber am 23.5.1940 in Bruckhof, wo er zusammen mit acht Geschwistern aufwuchs. Da ihm bereits sieben Geschwister im Tod vorausgegangen sind, lebt nur noch eine Schwester in Schwandorf.
Nach der Schulzeit erlernte Johann Kleber in Tirschenreuth von 1954 bis 1957 bei Bäckermeister Marschauer das Bäckerhandwerk, schloss diese mit der Gesellenprüfung erfolgreich ab und absolvierte im Anschluss während der Kubakrise seinen Wehrdienst. Später fand er bei den örtlichen Bäckereien Wild und Landgraf eine Anstellung. Das Handwerk wurde für ihm nicht nur zum Beruf, sondern zur Berufung und seine Leidenschaft spiegelte sich auch in seinem Beinamen „d´Beck“ wieder. Kleber arbeitete auch als Isolierer bei Hüttner, als Koch im Lokal „Alt-Nürnberg“ in Weiden und als Formenbauer bei der Firma BAS.
Aus der am 14.10.1983 vor dem Eslarner Standesamt und einen Tag später in der Wallfahrtskirche auf dem Ulrichsberg mit der Eslarnerin Eva Kirner geschlossenen Ehe gingen die Kinder Christof und Sibylle hervor. Besondere Freude bereiteten ihm seine Enkel Leon, Victoria und Lara.
Das Rentnerdasein genossen
Mit 60 ging der „Allrounder“ in den wohlverdienten Ruhestand und verbrachte viele Stunden im großen Garten seines Anwesens im Kellerhäuslweg. Insgesamt 20 Jahre genoss Johannn Kleber das Rentendasein und schenkte den Vereinen viele aktive Stunden.
Das besondere Miteinander bei den Hubertusschützen schilderte Schützenmeister Daniel Biermeier in seiner Trauerrede in der Pfarrkirche. Bereits zwei Monate nach der Vereinsgründung 1970 trat Kleber der Schützengesellschaft Hubertus bei und blieb dem Verein nicht nur 54 Jahre lang verbunden, sondern packte beim Bau des Schützenhauses am Sportzentrum und beim Aufbau einer Schützenjugend kräftig mit an.
Ein Sportschütze durch und durch
Bereits während seiner Arbeitszeit hieß es für „Beck-Hans“ als Bäcker früh aufstehen und am späten Nachmittag zur ehrenamtlichen Jugendarbeit im Schützenaus vor Ort zu sein. „Er war Vorbild, Trainer, Jugendförderer und Respektsperson für unseren Verein und eine unverzichtbare Säule.“
Als Jugend- und Sportleiter bildete er Generationen von Schützen aus und war ständig mit seinem „Nachwuchs“ zu Wettkämpften bis nach München unterwegs. Sollte jemand mit dem Gewehr mal nicht so umgehen können, suchte er ein persönliches Gespräch: „A Gwehrschütze wird as dir nimmer, dou nimm a Pistoln ind Hand.“ Seine treffsichere Jugend sicherte sich viele und sogar die Bayerische Meisterschaft.
Als Sport- und Luftpistolenschütze überzeugte er selbst an vielen Schießständen und war weit über die Grenzen von Eslarn im Gau und Bezirk bekannt. Er machte die Schützengesellschaft und Eslarn weit über die Grenzen hinaus bekannt. Der Vereinsleitspruch „Schützenbruder sein, heißt mehr als Freund sein“, war ihm auf den Leib geschrieben. Für seine herausragenden ehrenamtlichen Verdienste ernannte ihn die Schützengesellschaft zum 65. Geburtstag zum Ehrenmitglied. „Wir trauern nicht nur um ein Ehrenmitglied, sondern auch um unseren Kameraden, unseren Freund, langjährigen Weggefährten und verloren mit ihm ein Stück Hubertus Geschichte.“
Bewegender Abschied
Den Tod vergleicht Pfarrer Bauer mit den von den Bäumen im Herbst fallenden, verfärbten Blättern und mit den nahenden Winter und vor allem mit der Hoffnung auf ein Frühlingserwachen nach der Auferstehung in einem neuen Leben bei Gott. „Es ist schwer, wenn sich zwei liebe Augen schließen, zwei Hände ruhn, die stets so treu geschafft, und uns bleibt der Trost, Gott hat es wohlgemacht“, war auf dem Sterbebild geschrieben.
Nach 41 glücklichen Ehejahren nahm Ehefrau Eva mit den Kindern, Enkeln und den Angehörigen in Anwesenheit vieler Vereinsmitglieder und einer großen Trauergemeinde in der Kirche und am Friedhof von ihrem lieben Ehemann Abschied.
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