Neue Geschäftsführung bei Ziegler Group: Jörg Artmann folgt auf Sandner
Plößberg. Die Ziegler Group hat seine Geschäftsführer-Riege neu aufgestellt. Jörg Artmann folgt auf Andreas Sandner, der neun Jahre im Unternehmen war. Sandner galt als rechte Hand von Stefan Ziegler.

Jörg Artmann (60) soll vorrangig den Bereich Finanzen und die laufende Konsolidierung der Gruppe betreuen. Wie Stefan Ziegler in einem Interview im Mai 2024 mit dem „Holzkurier“ informierte, komme 2025 nichts Neues an Produktion hinzu. „Wir konsolidieren uns nun intern. In fünf, sechs Jahren sind wir ein Konzern mit sehr guten Renditen“, zitiert das Branchenmagazin den „Holzbaron“ von der Betzenmühle. Fehlentscheidungen wies er in dem Interview von sich. Niemand habe mit der Halbierung des Wohnungsbaus rechnen können.
Die Märkte hätten sich im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert, so Ziegler. Schon 2024 sei „alles einfacher“. Aufgrund der Marktlage vorerst aufgeschoben ist das geplante Großprojekt in Tirschenreuth, eine Fabrik für den Holz-Fertighausbau auf 37 Hektar Gelände. Der Zeitplan sei bis 2030 gestreckt worden. Korrigiert wurde auch die Ausrichtung: vom privaten Hausbau auf den Modulbau für Gewerbe. Ein Beispiel dafür ist aktuell ein der Bau eines Hotels mit 150 Zimmern in Passau.
Bei der Konsolidierung der Ziegler Group (3200 Mitarbeiter, 2022 1 Milliarde Umsatz) soll Artmann helfen. In der Branche kennt man ihn als Sanierer von Klenk Holz 2013 bis 2015. Der Diplom-Kaufmann hat seinen Wohnsitz im Ruhrgebiet, wo er aufgewachsen ist. Dort lebt auch sein Sohn (15). Verheiratet ist Artmann nicht. Aktuell pendelt er. „Ob ich das auf Dauer machen möchte, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.“ Ein Wohnsitz in Bayern hätte seine Reize: Der neue Geschäftsführer ist leidenschaftlicher Skifahrer.
Vielfältige Erfahrung: Von Mars bis Sportwetten
Das Engagement bei Ziegler sei eine „Herausforderung, die man nicht oft in seinem Berufsleben angeboten bekommt“, wird Artmann in einer Mitteilung der Ziegler Group zitiert. Die derzeit schwierige konjunkturelle Situation der Branche sei nicht nur für Ziegler eine große Herausforderung. Artmann wird sich als CFO einbringen (Finanzvorstand).
Stefan Ziegler führt nach wie vor das operative Geschäft (Vertrieb, Produktion, Expansion, Ausrichtung etc.). Am neuen CFO schätze man die „langjährigen und vielfältigen Erfahrungen“. Artmann war in seiner beruflichen Vergangenheit als kaufmännischer Leiter und Restrukturierer unter anderem bei Mars European Snack Food, Whirlpool Europe, Bauknecht und Alno-Küchen tätig. Zuletzt war der Kaufmann Manager bei BetCheck, einem Vergleichsportal für Sportwetten.
Management-Riege neu aufgestellt
Das Topmanagement von Ziegler ist damit neu aufgestellt: Maximilian Holzfurtner wurde neu zum „Director of Sales“ (Vertriebsleiter) ernannt. Er ist seit 2021 im Unternehmen. Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens werde Holzfurtner eng mit Wolfgang Thurner, dem ebenfalls neuen Executive Director, zusammenarbeiten.
Der österreichische Holzwirt Thurner ist seit Mai 2024 im Betrieb. „Gemeinsam werden sie die Auslandsstandorte koordinieren und die Produktion optimieren, um sicherzustellen, dass wir den zukünftigen Herausforderungen erfolgreich begegnen können.“ Neben einem Sägewerk in Rumänien 2023 hatte Ziegler 2022 zwei schwedische Sägewerke gekauft.
Sandner wechselt zu Binder
Sandner hat inzwischen in leitender Position bei Binderholz Deutschland (15 Sägewerke) angeheuert.
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