Flossenbürgs Frauenbund feiert Kräuterbrauchtum
Flossenbürg. Der Frauenbund freut sich über die hohe Nachfrage nach selbstgebundenen Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt, der Erlös wird an den Helfer vor Ort gespendet. Tradition des Kräuterbuschenbindens lebt weiter, wobei Heilkräuter gesammelt und zu Sträußen gebunden werden.

Der katholische Frauenbund in Flossenbürg zeigt sich hocherfreut über die starke Nachfrage nach den von ihnen handgefertigten Kräuterbuschen und Kränzchen. Dieses Jahr war die Nachfrage besonders groß, was die Mitglieder des Frauenbundes und das Organisatorenteam um Sonja Sczech besonders stolz macht.
Lebendige Tradition des Kräuterbuschenbindens
Die Tradition, Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt zu binden, erweist sich nach wie vor als lebendig. „Zwischen sieben und neunundneunzig Kräuter gehören in einen solchen Buschen“, so die Lehre. Am Abend vor dem 15. August sammeln die Mitglieder des Frauenbundes eine Vielzahl heimischer Kräuter und binden diese zu kunstvollen Sträußen. Im Mittelpunkt dieser Sträuße steht oft eine Königskerze, die von anderen Kräutern wie Alant, Arnika, Baldrian und vielen mehr umgeben ist. Diese Sträuße, oft ergänzt durch Rosen und Getreideähren als Symbole der Jungfrau Maria, werden am Tag der Mariä Himmelfahrt in einem feierlichen Gottesdienst gesegnet und danach traditionell im Haus aufgehängt.
Bedeutung und Nutzen der Kräuterbuschen
Die Kräuterbuschen haben nicht nur eine dekorative Funktion, sondern dienen auch dem Schutz des Hauses. Ein alter Brauch besagt, dass die getrockneten Pflanzenteile bei Unwettern im Feuer verbrannt werden, um die Wohnung vor Blitzschlag und Unglück zu bewahren. Des Weiteren wurden die Kräuter im Rahmen des sogenannten „Frauendreißiger“ gesammelt, einer Zeit, in der die Heilkräuter besonders wirkstoffreich sind. In dieser Zeit sorgten Frauen traditionell dafür, dass genügend Heilkräuter für die kalte Jahreszeit vorhanden waren.
Gemeinschaftsgefühl und karitativer Zweck
In Flossenbürg hat der Frauenbund die Aufgabe übernommen, diese Tradition zu pflegen. Unter der Leitung von Sonja Sczech sammelten die Frauen Heilpflanzen wie Getreide, Minze und Oregano, um wunderschöne Kräuterbuschen zu kreieren. Der Erlös aus dem Verkauf der Kräuterbuschen wird an den Helfer vor Ort (HvO) gespendet, um lokale karitative Projekte zu unterstützen.
Diese Aktion schafft somit nicht nur ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter den Frauen des Katholischen Frauenbundes, sondern trägt auch dazu bei, die traditionelle Kultur in Flossenbürg lebendig zu halten und gleichzeitig die lokale Wohltätigkeit zu unterstützen.
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