Debatte um neue Photovoltaikanlagen in Mantel entbrannt
Mantel. In einem Marktgespräch lehnten Gemeinderatsmitglieder in Mantel die Errichtung einer neuen Photovoltaikanlage am Drosselweg einstimmig ab und entschieden sich gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes. Anders verhielt es sich mit dem Bauantrag für eine Anlage am Deschenbühl, trotz Bedenken bezüglich des Naherholungsgebiets und Wanderwegen. Schließlich stimmte die Mehrheit für eine Bauleitplanung für die Anlage am Deschenbühl, um die lokale Stromproduktion zu erhöhen.

Bei einer kürzlich durchgeführten Sitzung des Marktgemeinderats sorgten zwei Bauanträge der Firma M.S.P. energy-Projekt GmbH aus Püchersreuth für rege Diskussionen. Die Anträge bezogen sich auf den Bau von Photovoltaikanlagen in zwei unterschiedlichen Bereichen: einmal am Ditschi im Drosselweg und einmal im Bereich Deschenbühl.
Entscheidung gegen eine Änderung des Flächennutzungsplans
Bezüglich des Antrags für die Lage am Ditschi gab Rathauschef Kammerer bekannt, dass in einem Telefonat mit den Betreibern beschlossen wurde, diesen Antrag zurückzuziehen. Der Grund dafür sei eine vorherige Ablehnung eines ähnlichen Antrags gewesen. Des Weiteren entschied sich das Gremium einstimmig gegen eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes für diesen Bereich.
Johann Gurdan und Daniela Fuhrmann sprachen sich für ein Festhalten an einem früheren Beschluss aus, nach dem in Mantel momentan keine weiteren Photovoltaikanlagen genehmigt werden sollen. Dr. Stephan Oetzinger von der CSU machte darauf aufmerksam, dass die Firma M.S.P. bereits Betreiber der bestehenden Anlage im Bereich Deschenbühl ist.
Zustimmung zum Antrag im Bereich Deschenbühl
Im Gegensatz dazu wurde der Antrag für die geplante Anlage im Bereich Deschenbühl intensiv diskutiert. Johann Gurdan von der CSU äußerte Bedenken bezüglich der Größe der geplanten Anlage von sechs Hektar. Friedrich Janner von der FWG und Dr. Stephan Oetzinger von der CSU erklärten, diese Fläche befinde sich auf minderwertigem Boden und die Infrastruktur sei bereits vorhanden, was den Bau einer Photovoltaikanlage dort rechtfertige.
Bürgermeister Kammerer erwähnte, dass im Sommer bei der bereits bestehenden Anlage zu viel Strom produziert wird, aber nun ein Zwischenspeicher geplant sei, der das Problem lösen könnte. Dennoch wurden Befürchtungen laut, die Anlage könnte die Wanderwege im naheliegenden Naherholungsgebiet Manteler Wald beeinträchtigen. Trotzdem wurde nach intensiven Diskussionen die Durchführung einer Bauleitplanung für die Anlage am Deschenbühl beschlossen, auch mit der Gegenstimmen von Hermann Schröder und Johann Gurdan.
Franziska Göppl von der SPD forderte eine umfassende Planung, die klare Richtlinien dafür schafft, wo in Mantel Photovoltaik-Anlagen möglich wären. Rathauschef Kammerer versicherte, dass diese Thematik bereits im Marktrat diskutiert wurde und jeder Antrag individuell behandelt werden soll.
Dieses Vorgehen verdeutlicht, wie komplex und mehrschichtig die Entscheidungsprozesse bei der Umsetzung von Energieprojekten sein können, besonders wenn ökologische, infrastrukturelle und soziale Aspekte berücksichtigt werden müssen.
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