Ein Jahrhundert Einsatz für soziale Gerechtigkeit

Weiden. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) feierte ihr 100-jähriges Bestehen in der nördlichen Oberpfalz. Bürgermeister Jens Meyer betonte die bedeutende Rolle der AWO in der Sozialarbeit für Kinder, Jugendliche und Senioren. Die Geschichte des Verbands ist geprägt von engagierten Mitgliedern und einer eindrucksvollen Entwicklung unter verschiedenen Leitungen, die Wohnanlagen, Kindertagesstätten und Seniorenclubs hervorbrachten.

Hilde Zebisch (vorne sitzend) mit den Ehrengästen und politischen Vertretern beim Eintrag ins Golden Buch der Stadt. Foto: Reinhard Kreuzer

Zum beeindruckenden 100. Jubiläum der Arbeiterwohlfahrt (AWO) haben sich Vorstandschaft, Ehrengäste und zahlreiche Gäste im Goldenen Buch der Stadt verewigt. Bürgermeister Jens Meyer betonte stolz die traditionsreiche Geschichte des Verbands. Seit ihrer Gründung im Jahr 1923 ist die AWO in der Sozialarbeit allgegenwärtig, insbesondere in der Unterstützung von Kindern, Jugendlichen sowie Seniorinnen und Senioren. Meyer fügte hinzu, dass das Motto der AWO seit einem Jahrhundert „Von Menschen für Menschen“ lautet, und lobte die gelebte Mitmenschlichkeit, die weit über die ursprünglichen Grenzen hinauswirkt. An der feierlichen Eintragung ins Goldene Buch nahmen auch Bürgermeister Reinhold Wildenauer, der ehemalige Landesvorsitzende Dr. Thomas Beyer und Bezirksvorsitzender Bernhard Feuerecker teil.

Die Geburtsstunde der Weidener Arbeiterwohlfahrt vor hundert Jahren

Vor genau einem Jahrhundert schlossen sich Frauen und Männer in Weiden zusammen, um die Arbeiterwohlfahrt ins Leben zu rufen. Zu dieser Zeit war lokale Hilfe für Menschen von entscheidender Bedeutung und dringend notwendig. Dies geschah fünf Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, in den ersten Krisenjahren der Weimarer Republik.

Foto: Reinhard Kreuzer

Zu diesem besonderen Jubiläum zelebrierten die Mitglieder und Ehrengäste ihr engagiertes Wirken. Ein ökumenischer Gottesdienst im Seniorenheim Franz Zebisch diente dem Gedenken an die verstorbenen AWO-Mitglieder, die sich ehrenamtlich für das Wohl der AWO eingesetzt hatten. Eine Woche später lud Oberbürgermeister Jens Meyer zu einem Empfang im Rathaus ein, gefolgt von einer Feier im Wintergarten des Seniorenheims Hans Bauer. Dieser Anlass bot auch Gelegenheit zur Ehrung langjähriger ehrenamtlicher Mitwirkender des Sozialverbandes.

Rückblick auf die bewegte Geschichte der AWO in Weiden

Die Orts- und Kreisvorsitzende Hilde Zebisch erinnerte zu Beginn an die Gründung im Januar 1923. Friedrich Ecker wurde damals zum Vorsitzenden gewählt, und bereits in den Anfängen konnte mit bescheidenen Mitteln vielen bedürftigen Menschen geholfen werden. Dieses Wirken wurde durch das Verbot während der Naziherrschaft abrupt unterbrochen. Im November 1946 fand im Cafe Lobinger die Versammlung zur Wiederbelebung des Verbandes statt, unter der Leitung von Sparkassendirektor Hans Albrecht. Der Neustart markierte den Beginn einer neuen Ära für die AWO. Der Name blieb, doch der Verband entwickelte sich unter der Führung von Hans Bauer zu einem starken Sozialverband. Es entstanden Wohnanlagen für ältere Menschen, Kindertagesstätten, ein Mädchenwohnheim und Seniorenclubs. In den folgenden Jahren übernahmen Willibald Moser, Michael Schmid, Franz Hartauer und Heinz Rehm die Leitung und prägten die Entwicklung der AWO maßgeblich.

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