[Update] Europaweite Schwerverkehrkontrolle – auch auf A6

Pleystein. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften hat an der A6 den Schwerverkehr genau ins Visier genommen. Die Kontrollaktion hat europaweit stattgefunden.
Über 300 Einsatzkräfte von Landespolizei, über Zoll bis Bundespolizei haben sich Mittwoch- bis Donnerstagmorgen an einer Großkontrolle beteiligt. Grund dafür war die länderübergreifende und europaweite Kontrollaktion „Truck & Bus“ in Verbindung mit Frontex-Kontrollen, wie Polizeirat Andreas Schieder erklärt. Hierfür gibt es quer in der Oberpfalz verteilt über 30 Stellen.
Die Kontrollen in der Oberpfalz waren Teil der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion „Truck & Bus“ des europäischen Netzwerks der Verkehrspolizei. Ein weiterer Teil waren europaweite Kontrollen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität im Rahmen des „Joint Action Day Mobile“. Hier standen insbesondere die Kfz-Kriminalität, Schleusungen und die Aufdeckung von Dokumentenfälschungen im Vordergrund.
Lenkzeiten manipuliert – Unfallrisiko wegen Übermüdung
76 Fahrzeuge im Schwerverkehr haben die Polizisten beanstandet. Bei den Fahrten haben sie unter anderem 37 Verstöße gegen die Sozialvorschriften, wie z. B. die Überschreitung der Tageslenkzeit oder die Unterschreitung von Tages- und Wochenruhezeiten, festgestellt. Ein Fahrer durfte nicht weiterfahren, damit er den gesetzlichen Vorgaben seiner Ruhezeit nachkommen konnte.
Ein Tscheche zum Beispiel hat zwei Fahrerkarten verwendet, um seine Lenkzeit unerlaubt zu verlängern und das mit einer zweiten Karte eines Arbeitskollegen zu vertuschen. Ein Pole (40) hat die Lenkzeit in seinem Lkw auf bis zu 20 Stunden ausgedehnt, indem er die Fahrerkarte gleich gar nicht benutzt hat.
In elf Fällen waren technische Defekte der Grund für Anzeigen, wie Mängel an Rädern/Reifen, Fahrgestell, Beleuchtungsanlage oder den Bremsen. Sechs Autos standen still bis sie die Nachbesserungen erledigt hatten. Auch in sechs Fällen von Gefahrguttransporten waren Nachbesserungen erforderlich.
„Leider kommt es immer wieder zu folgenschweren Unfällen im Schwerlastverkehr, weil Lkw-Fahrer wegen Lenkzeitüberschreitungen übermündet sind und/oder der Lkw erhebliche technische Mängel hat“, erklärt ein Polizeisprecher.
55 Bußgeldverfahren
Bei weiteren Kontrollen mit Blick auf die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität hat die Polizei 991 Autos und 1390 Menschen kontrolliert. Drei Personen waren ohne gültige Reisedokumente unterwegs, außerdem haben die Polizisten zwei Verstöße gegen das Waffengesetz (wegen eines Springmessers und eines verbotenen Schlagwerkzeugs) aufgedeckt. Auch Verkehrsrechtliche Vorschriften haben die Beamten kontrolliert: Neben 67 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld haben die Beamten 55 Bußgeldverfahren eingeleitet.
Bild: NEWS5/Wellenhöfer
* Diese Felder sind erforderlich.