Kegler messen sich endlich wieder bei der Dorfmeisterschaft
Flossenbürg. Die Dorfmeisterschaft im Kegeln steht für viele Flossenbürger wie in Stein gemeißelt im Kalender. Zwei Jahre lang konnte sie der Pandemie wegen nicht stattfinden. Heuer durfte endlich wieder jeder im Ort, der Lust hatte, zur Kugel greifen. 35 Mannschaften rangen am Ende miteinander.

Die Kegelabteilung, die heuer 60 Jahre alt wird, gilt als kleine, aber feine Sparte im TSV. Also weiteres Jubiläum war die diesjährige Dorfmeisterschaft die 30. in den vergangenen sechs Jahrzehnten. Gekegelt wurde an sieben Tagen, die Teilnehmer schienen nach zwei Jahren Pause regelrecht ausgehungert nach einem Kräftemessen im Kegeln.
Die Jagd nach der höchsten Hausnummer
Im Jubiläumsjahr fand zusätzlich ein Preiskegeln statt, das im Modus „Hausnummern kegeln“ ausgetragen wurde. Jeder Teilnehmer musste dabei mit drei Schub eine möglichst hohe dreistellige Zahl erkegeln. Die Position der Einzelergebnisse bestimmte der Starter nach jedem Schub selbst mit dem Ziel, eine größtmögliche Zahl (Hausnummer) zu erzielen. Den Siegern winkten Tankgutscheine in Höhe von 100, 75 und 50 Euro.
Die Ergebnisse der Dorfmeisterschaft 2022
Jugend/Mannschaft: 1. Junge Union, 2. Burgschützen I, 3. Burgschützen II
Jugend/Einzel: 1. Felix Kraus, 2. Jakob Meiler, 3. Emma Meiler
Damen/Mannschaft: 1. Sparte Ski, 2. Sparte Turnen, 3. Fußball Damen
Damen/Einzel: 1. Maria Klettner, 2. Annemarie Sladky, 3. Angelika Meier
Herren/Mannschaft: 1. Siedler, 2. Alte Herren Fußball, 3. FC Bayern Fanclub
Herren/Einzel: 1. Christian Stahl, 2. Robert Stahl, 3. Heiko Memminger
Gemischt/Mannschaft: 1. FC Bayern Fanclub, 2. Kegelkiller, 3. FCN Fanclub
Einzelsieger/aktive Kegler:
Damen: Kerstin Stahl
Herren: Christoph Schell
Preiskegeln: 1. Doris Egeter, 2. Ricarda Näger-Schöberl, 3. Stefanie Fenzl
Erinnerung an Uli Pöllinger
Roman Schell blickt bei der Siegerehrung auf die 60-jährige Geschichte der TSV-Sparte zurück. Er erinnert dabei auch an die verstorbenen Mitglieder der Abteilung und nennt stellvertretend die im Juni 2021 verstorbene Spartenleiterin Uli Pöllinger. „Sie war der Motor der Sparte, die Mutter der Kompanie, und sie hat die Sparte über viele Jahre zusammengehalten“, so Schell.
Sparte mit turbulenter Geschichte
Die Sparte wurde 1962 gegründet und hat im Laufe der Zeit viele Höhen und Tiefen erlebt. Die Kegler trugen ihre Wettkämpfe damals im Untergeschoss des Gasthauses Plattenberg (Schober) aus. Schnell zeigte sich aber, dass die Bahn erhebliche Mängel hatte. 1967 entschloss man sich, auf die Bahn der Keglerklause in Altenstadt/Vohenstrauß auszuweichen. 1974 erfüllt sich dann ein lang gehegter Wunsch der Kegler: Die neue Kegelbahn im Restaurant Gaisweiher wird eröffnet.
Anfänge der Dorfmeisterschaft waren nicht einfach
Die Erste Mannschaft stieg in der Saison 1985/86 in die Bezirksliga B auf, konnte sich allerdings dort nur ein Jahr behaupten und stieg im darauffolgenden Jahr wieder ab. 1990 entstand dann die Idee zur Dorfmeisterschaft. Die sportliche Leistung sollte dabei ebenso im Mittelpunkt stehen wie Spaß und Freude an einem kurzweiligen Abend. Dabei waren die Anfänge nicht einfach; Allein das Erstellen der Ausschreibung, die niemanden ausgrenzen soll, sei eine Leistung gewesen, sagt Schell.
Nachwuchs eine Zeitlang sehr erfolgreich
1992 wurde die Kegelbahn umfangreich saniert. 1994 gewinnt bei den Oberpfalzmeisterschaften der B-Jugend Katrin Sigritz, den dritten Platz belegte Kerstin Pöllinger. Die guten Leistungen der Jugendlichen sind den Worten Schells zufolge vor allem auf die konsequente Arbeit von Übungsleiter Josef Klettner zurückzuführen. 1998 qualifiziert sich Kerstin Pöllinger sogar für die bayrische Meisterschaft. 2010 wählt die Sparte dann erstmals eine Frau an die Spitze. Uli Pöllinger wird Spartenleiterin und bleibt es bis zu ihrem Tod im vergangenen Jahr.
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